Dampfbäder erfreuen sich großer Beliebtheit.  Das Angebot reicht von der einsitzigen Dampfdusche bis hin zu aufwendig gestalteten und mit Naturstein und Mosaik ausgelegten Dampfkabinen mit hochwertiger Steuerungstechnik, Duftstoffdosierung sowie Licht- und Audioangeboten. Diese Kabinen der S-Klasse können im Grundriss und der Gestaltung fast völlig frei gebaut werden.

Auch wenn die Dampfbäder ganz unterschiedlich heißen mögen: Rein technisch gesehen sind es immer nur zwei Parameter, die man beeinflussen kann: die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit. Dies gilt für alle Kabinen, auch wenn sie noch so kuriose Namen haben.

Das Dampfbad im klassischen Sinne ist, einfach ausgedrückt, ein Raum, der mit heißem Nebel vollständig ausgefüllt ist und in dem ein feuchtwarmes Klima herrscht. Das Wort Dampf, gleich Wasserdampf, beschreibt den unsichtbaren gasförmigen Wassergehalt der Luft. Praktisch versteht man unter Dampf den besagten Nebel, bei dem die Luft dicht mit Wassertröpfchen gefüllt ist. Im klassischen Dampfbad beträgt die relative Luftfeuchte 100 %, die Raumtemperatur dagegen zwischen 40 und 55° Celsius. Dabei muss man allerdings auch die Temperaturschichtung in der Kabine bedenken: Wenn 50° Celsius an der Decke herrschen, wird eine Temperatur von 45 – 47° Celsius im Sitzbereich als behaglich empfunden. Wird der Temperaturabfall zum Boden hin zu groß und beträgt die Temperatur dort zum Beispiel nur 15° Celsius, wird dies von den Badegästen als unangenehm empfunden. Ob eine zu starke Temperaturstaffelung auftritt, hängt nicht zu letzt von der Isolierung der Kabine und vom Eintrittsort des Dampfes ab.

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Ein Dampfbad besteht normalerweise aus der Kabine und beheizten Sitzen oder Sitzbänken und Wänden. Angeschlossen an die Zentralheizung erfolgt die Beheizung in der Regel mit wasserführenden Systemen. Hauptbestandteil der Technik ist der Dampfgenerator. Hinzukommen die Duftstoffdosierung mittels Pumpe, die Dampfleitung sowie der Wasseranschluss. Gute Anlagen verfügen über eine Steuerung, mit der sich verschiedene Programme abrufen lassen. Über die Steuerung ist gewährleistet, dass der Dampfgenerator in permanenter Bereitstellung ist und den gewünschten Dampf produzieren kann. Alles sollte übersichtlich auf einem Paneel montiert sein.

Von zentraler Wichtigkeit ist dabei die richtige Auslegung des Dampferzeugers. Er hat die Funktion, in der Kabine den gewünschten Nebel zu erzeugen. Die Generatorgröße kann über den Rauminhalt ermittelt werden: Länge mal Breite mal Höhe gleich Volumen. Bei 9 Kubikmeter Raum sind 6 kW Leistung zu veranschlagen, bei 15 Kubikmeter sind es 9 kW.

Orientiert sich ein Dampfgenerator an der Raumtemperatur, dann wird er nur neuen Dampf produzieren, wenn die Temperatur im Raum sinkt, was durch das Öffnen und Schließen der Tür der Fall ist. Da jede Kabine über Zu- und Abluft verfügen muss, lässt sich darüber ein normaler Druckaufbau regulieren. Man muss also zwischen der Aufheizphase und der Betriebsphase unterscheiden: Die Aufheizphase, bei der die Feuchtigkeit in die Kabine eingeblasen wird, und die normale Betriebsphase, bei der immer 100 % Luftfeuchtigkeit herrschen. Ausgangspunkt der Klimaregelung ist also die Temperatur. Bei einigen anderen Badeformen, die auch zu den feuchtwarmen zählen wie zum Beispiel das Hamam, werden die Klimabedingungen über die rel. Luftfeuchte reguliert.

Vom klassischen Dampfbad gibt es nun unterschiedliche Spielarten. Vor allem so genannte Themendampfbäder, wie sie immer mehr in Wellness-Hotels, aber auch in öffentlichen Bäderanlagen zu finden sind, kommen mehr und mehr in Mode. Zentrales Element dieser Anlagen ist die Duftstoffdosierung. Je nach Jahreszeit oder Event wird den Gästen ein Szenario mit entsprechend angepassten Duftkompositionen geboten. Dabei sind komplex vernetzte Erlebnis-Programmabläufe mit Duftdosierung, Farblicht und Sternenhimmel, Musik und Regenschaltungen möglich. Die Programmsteuerung erlaubt je nach gewähltem Thema den Abruf vorher einprogrammierter Düfte.

Eine perfekte Anlagentechnik muss den Duftstoff fein dosiert in die Kabine bringen. Als Faustregel gilt: Der Duft soll subtil an der Wahrnehmungsgrenze dosiert werden. Bewusste Wahrnehmung wird meist schon als unangenehm empfunden. Was zu beachten ist: Nur wenn Dampf produziert wird, kann auch ein Duftstoff in die Kabine eingebracht werden. Die Duftstoffinjektion erfolgt in die fallende Dampfleitung. Da die in den Duftstoffen enthaltenen ätherischen Öle sehr aggressiv sind, dürfen nur spezielle hierfür geeignete Materialien verwendet werden. In der Regel erfolgt die Duftdosierung mittels Schlauchpumpe. Da Drücke von 3 bis 4 bar vorliegen, ist der Einsatz einer Membranpumpe sinnvoll, um diese überwinden zu können. Ist eine Solevernebelung geplant, empfiehlt sich ebenfalls eine Membranpumpe mit 6 bis 7 bar. Die Solelösung wird aber nicht in den Dampf injiziert, sondern direkt über eine Düse in die Kabine hinein und vermischt sich dort mit dem Dampf. Gleichzeitig erfolgt die Duftstoffdosierung über die Dampfleitung. Bei einer Soledosierung müssen alle Materialien solebeständig sein.