Langweilige schwarze Kisten gehören der Vergangenheit an: Saunaöfen sind in den vergangenen Jahren immer interessanter geworden: Waren sie früher nur die Einheizer in der Kabine, so sind sie heute, analog zu der Entwicklung bei den Saunakabinen selber, zu richtigen Designobjekten mutiert. Außerdem bieten sie neben ihrer klassischen Aufgabe der Wärmeproduktion auch noch ein paar Zusatzfeatures an wie zum Beispiel Dampfsysteme oder, gekoppelt mit einer Steuerung, auch die Duftdosierung. Gerade in gewerblichen Kabinen wird der Ofen gerne in die Mitte des Raums gerückt, und die Badenden sitzen wie in einem Theater drum herum. Vor allem bei gewerblichen Kabinen ist der Ofen oft Teil des Events, wenn bei einem automatischen Aufguss noch Licht- und Soundeffekte hinzukommen.
Saunakabinen im gehobenen Preissegment warten heute mit einer designorientierten Konstruktion und Innenausstattung auf und bieten vielerlei Extras: vom Feuchtebad über Farblichttherapie bis hin zu Soundsystemen. Da darf auch der Saunaofen nicht nachstehen – wobei der Begriff Ofen flexibel zu sehen ist, weil auch Unterbank- und Hinterbank- sowie Deckenheizsysteme zum Einsatz kommen. Der Vorteil: Der Ofen nimmt keinen Platz weg, und das Design der Kabine kann konsequent umgesetzt werden. Gerade Kabinen mit kompletten Glasfronten zwingen die Saunaofenhersteller zu kreativen Lösungen, was die Integration des Ofens in die Kabine betrifft. Kabelführungen dürfen nicht zu sehen sein. Eine gleichmäßige Wärmeverteilung in der Kabine sollte gewährleistet sein. Natürlich gibt es hier Grenzen, und das Design darf nicht die Funktion beeinträchtigen.

Klafs_Sauna_Chalet _Frau_entspannt_Mann_Aufuss_RGB_300dpi.jpg

Aufgussliebhaber brauchen bei diesen Heizsystemen nicht auf den geliebten Aufguss verzichten: Die Heizsysteme können mit einer integrierten Aufgusseinrichtung geliefert werden. Die Klimabedingungen, also Temperatur und Luftfeuchte, lassen sich über ein Steuergerät abrufen und regeln.
Der Leistungsbereich liegt bei Privatkabinen in der Regel zwischen 3 und 9 kW.
Was das Material der Öfen betrifft, so kommen meist Chrom-Stahllegierungen und bei den Heizelementen Chrom-Nickel-Stähle zum Einsatz. Die Standardöfen haben eine Innenauskleidung aus feueraluminiertem Stahlblech, das die von den Heizstrahlern erzeugte Wärme reflektiert. So wird die Wärme durch die Konvektion an die Kabine abgegeben und die Temperatur im Ofen nicht unnötig erhöht. Eine gute Wärmezirkulation in der Kabine ist genauso wichtig wie ein hoher Frischluftanteil für das Wohlbefinden der Badenden.
Was die Dimensionierung und die Wärmeabstrahlung des Ofens betrifft, so gibt es unterschiedliche Philosophien: mehr Konvektion oder mehr Steine. Manche Anbieter setzen auf eine große Steinmenge, die natürlich eine höhere Wärmestrahlung erzeugt und auch nach Abschalten des Ofens noch eine längere Wärmeabgabe bietet. Eine größere Steinmenge ist auch für den Aufguss besser, da mehr Wasser verdampfen kann. Es gibt auch Öfen, die einen Kompromiss zwischen großer Konvektion und vielen Steinen darstellen und bis zu 50 kg Steinen beinhalten. Der Trend geht heute allgemein zu größeren Steinmengen. Diese haben den Vorteil, dass der Aufguss weicher und angenehmer empfunden wird. Die Öfen werden durch das größere Steinvolumen naturgemäß größer. Dies kann aber kompensiert werden, indem der Ofen mehr in die Breite oder Tiefe gebaut wird. Ein wichtiger Punkt sind auch die Heizstäbe. Als Faustregel gilt: Je mehr Heizstäbe sich in einem Ofen bei gleicher Kilowattzahl befinden, desto geringer ist die Oberflächenbelastung der Heizstäbe, desto hochwertiger ist auch die Ausführung des Saunaofens. Zur Verwendung kommen in der Regel die etwas größeren Peridotit-Steine oder die kleineren Olivin-Steine.

Lang_THERMOS-vapo_ Superior_Bel-INOX Kopie.jpg

Bei den meisten Heizsystemen in Deutschland handelt es sich um Elektroöfen, die sicher zu handhaben sind und eine konstante Wärmeleistung gewährleisten. Holz- und Gasöfen findet man eher in gewerblichen Anlagen. Holzöfen beispielsweise müssen vom örtlichen Schornsteinfeger abgenommen werden und erfordern spezielle bauliche Voraussetzungen wie zum Beispiel einen eigenen Kamin. Ein Saunaofen sollte zertifiziert sein, zum Beispiel vom VDE-Prüfinstitut in Offenbach. Öfen mit dem VDE-Prüfzeichen müssen gewährleisten, dass keine Temperaturüberschreitung von 140° Celsius auf dem Holz stattfinden kann, und sie sollten eine Konvektion mit fünf- bis zehnfachem Luftwechsel ermöglichen. Auch die Saunasteuergeräte sollten eine entsprechende Zertifizierung vorweisen können.
Denn zu jeder guten Saunakabine gehört heute auch eine entsprechende Steuerung. Der Ofen ist, zusammen mit anderen Features, in das Steuerungssystem eingebunden. Der Trend geht bei den Steuerungen zu leicht bedienbaren Touchpanels, die sich per Fingertipp von jedem Laien einfach und intuitiv bedienen lassen. Der Saunaofen wird dadurch mehr und mehr zu einem, wenn auch zentralen Baustein in dem Steuerungssystem einer Saunakabine.