Das grundsätzliche Funktionsprinzip eines Whirlpools ist so einfach wie genial: Unzählige kleine Düsen im Beckenkörper sorgen für den prickelnden Sprudelspaß. Durch Einblasen von Luft mittels eines Gebläses über ein Luftkanalsystem entsteht die pulsierende, sprudelnde Bewegung des gesamten Wassers und damit eine starke und gleichmäßige Massagewirkung am ganzen Körper. Meistens sind zusätzliche Massagedüsen für die punktuelle Massage in der Beckenwand angebracht. In diesen Injektordüsen wird zusätzlich Luft beigemischt, um den Wasserstrahl weicher zu machen. Gut ausgestattete Whirlpools verfügen über beide Massageeinrichtungen, die separat meist über Pneumatikwandler während des Bades vom Becken ausgeschaltet werden können.

Die Wassertemperatur sollte, um eine erhöhte Kreislaufbelastung durch Überwärmung des Körpers zu vermeiden, nicht über 37° Celsius liegen, weil dies der normalen Körpertemperatur entspricht. Die Badezeit beträgt dann in der Regel ca. 20 Minuten. Eine kurzzeitige, schonende Überwärmung des Körpers über die 37° Celsius hinaus kann die körpereigene Abwehrkraft aktivieren. Eine länger anhaltende Überwärmung durch zu langes Whirlbaden sollte jedoch vermieden werden. Während einer Infektionskrankheit sollte allerdings aufs Whirlbaden verzichtet werden. Das Bad im Whirlpool sollte auch nicht unmittelbar vor oder nach einem Saunabad erfolgen, um einen Wärmestau zu vermeiden. Nach Alkoholgenuss ist ebenfalls Vorsicht geboten. Genauso wichtig: Nach dem Whirlbad unbedingt eine Abkühlpause einlegen!

Wenn Interessenten nach Kriterien für den Kauf eines Whirlpools fragen, so sollten neben Design, Größe und Ausstattung auch die Technik sowie die Wasserhygiene eine wichtige Rolle spielen. Die leider oft vertretene Ansicht, für die relativ geringe Wassermenge sei auch eine Mini-Wasseraufbereitung ausreichend, ist falsch! Bekannt ist, dass die Wasserbelastung pro Person im Vergleich zum Schwimmbad beim Whirlbad bis dreißigmal höher ist. Ursache dafür ist die im Verhältnis zum Schwimmbad deutlich höhere Wassertemperatur. In Folge der starken Wasserbewegung kann keine kühlende Grenzschicht unmittelbar auf der Hautoberfläche entstehen. Somit erhöht sich die Wasserbelastung durch vermehrten Eintrag von Hautschuppen und Schweiß in das Badewasser erheblich. Ganz wichtig ist deshalb die gründliche Vorreinigung unter der Dusche.

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Dazu ein Vergleich: Wenn eine fünfköpfige Familie in einem Schwimmbad, Größe 8 x 4 x 1,25 m, mit einem Wasserinhalt von ca. 40.000 Liter badet, verteilt sich eine im Verhältnis zum Whirlbad 30mal kleinere Wasserbelastung in 40.000 Liter Wasser. Im Vergleich dazu ist im Whirlpool mit einem Wasserinhalt von angenommen 2.000 Liter die Badewasserbelastung also 30mal höher! Damit wird deutlich, dass beim Whirlpool der Badewasserhygiene große Aufmerksamkeit geschenkt werden muss.

Bei der Kaufentscheidung sollte man sich auch ein paar Gedanken über die Konstruktion des Whirlpools machen. Ob ein Pool mit Skimmer oder Überflutungsrinne gewählt wird, ist eine Frage des Geldbeutels und der baulichen Möglichkeiten. Ein Oberflächenreiniger, wie er beim Schwimmbad verwendet wird, kommt für den Whirlpool nicht in Frage, weil damit im Whirlbetrieb zwangsläufig Luft mit angesaugt würde. Wenn Luft in den Filter gelangt, wird dieser wirkungslos, denn im Gefolge von Luft gelangt bereits abfiltrierter Schmutz wieder ins Becken. Deshalb kommt beim Whirlpool ohne Überflutungsrinne der sogenannte Flachskimmer zum Einsatz. Er wird unter Niveau des Wasserspiegels angebracht, um Luftansaugung zu vermeiden, ist aber nicht in der Lage, im Ruhebetrieb die Wasseroberfläche sauber zu halten. Die Armaturen in modernen Whirlpools sind so konstruiert und angeordnet, dass keine Ansaugkräfte entstehen. Bei Whirlpools mit Skimmer, bedingt durch die verhältnismäßig geringe Wassermenge im System, ist darauf zu achten, dass genügend Wasser für die Filterspülung zur Verfügung steht. Deshalb ist die Installation so auszuführen, dass durch manuelles oder automatisches Schließen der Leitung vom Skimmer der Beckeninhalt zur Filterspülung erfasst wird.

Kunden, die sich für einen Whirlpool mit Überflutungsrinne interessieren, sollten wissen, dass dieser mehr Anlagentechnik benötigt. Man braucht dazu einen tieferliegenden Platz für die Unterbringung eines Schwallwasserbehälters. Die Filterspülung ist dabei, bedingt durch die größere Gesamtwassermenge im System, kein Problem mehr. Die Wasseroberfläche bleibt stets sauber und einladend. Allerdings sind die Anschaffungskosten deutlich höher. Die Rückführung des aufbereiteten Wassers erfolgt meist über den Bodenablauf. Unverzichtbar zur Aufrechterhaltung der Beckenhygiene ist eine Durchströmung der Whirlkanäle im Ruhebetrieb. Im Whirlbetrieb muss die Reinwasserzuführung in die Whirlkanäle automatisch unterbrochen werden, sonst kann keine Luft in die Kanäle gelangen.

Ist neben dem Warmsprudelbecken auch ein Schwimmbad vorhanden, bieten gute Fachfirmen die Möglichkeit, Whirlpool und Schwimmbad mit nur einer Aufbereitungsanlage zu betreiben. Dabei wird der Whirlpool im Ruhebetrieb über einen Reinwasser-Teilstrom in hygienisch einwandfreiem Zustand gehalten. Im Whirlbetrieb steht, nach automatischer Umschaltung über 3-Wege-Ventile, der gesamte Volumenstrom dem Whirlpool zur Verfügung. Eine ideale Lösung, weil sich in dieser Kombination die Belastungsstoffe auf die Gesamtwassermenge von Schwimmbad und Whirlpool verteilen. Die Filterspülung ist damit völlig problemlos. Es vergeht nur kurze Zeit, bis sich nach der Umschaltung das Wasser im Whirlpool auf 37° Celsius erwärmt hat.

Auch Whirlwannen sind eine attraktive Möglichkeit, um im warmen, prickelnden Wasser zu entspannen und die Massagewirkung der Düsen zu genießen. Zu beachten ist: Whirlwannen müssen nach jeder Benutzung völlig entleert werden, wobei unbedingt auf die totale Entleerung von Wanne und Whirlsystem zu achten ist. Denn in nicht entleerten Bereichen würden sich Keime und andere organische Substanzen ansiedeln.

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Was der Whirlpool an Technik braucht: Für ein privates Warmsprudelbecken sollte eine Filteranlage mit einem Volumenstrom von 8 m3/h zum Einsatz kommen. Eine der Filterfläche und des Volumenstroms entsprechende Leistung wird nur erreicht, wenn es durch richtige Konstruktion der inneren Wasserverteilung gelingt, die gesamte Filterfläche gleichmäßig zu beaufschlagen. Echt gelöste Substanzen sind nicht filtrierbar, weshalb keine Badewasseraufbereitung ohne Frischwasserzufuhr auskommen kann. Eine wöchentliche Filterspülung reinigt den Filter und bringt den erforderlichen Frischwasserzusatz. Kommen Kartuschenfilter zum Einsatz, so ist auch hier drauf zu achten, dass diese regelmäßig und gründlich gereinigt werden.

Zur Wasseraufbereitung gehören auch Desinfektion und pH-Wert-Regulierung. Ein gutes Mittel zur Badewasserdesinfektion muss eine ganze Reihe von Anforderungen erfüllen: Es muss algizid, fungizid, bakterizid und Virus inaktivierend sein. Dabei ist auch eine rasche Wirkungsentfaltung von enormer Bedeutung. Chlor und Chlorverbindungen zur Desinfektion und erprobte Mittel zur pH-Korrektur sind, wenn richtig angewandt, ausreichend. Wo immer möglich, ist die automatische Überwachung der Badewasserhygiene und die automatische Dosierung von großem Vorteil, da sich in Folge der kleinen Wassermenge die Werte im Whirlpool rasch ändern können. Bei einem Whirlpool-Wasserinhalt von ca. 2.000 Liter sind bei einem normalen Chlorgehalt von 0,5 mg/l nur insgesamt 1 g Chlor im Wasser gelöst. Allein diese Chlormenge wird aber nur von einem Badegast verbraucht, was verdeutlicht, welch hohe Bedeutung eine kontinuierliche Dosierung hat.

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Aber noch ein anderer Punkt ist wichtig: nämlich die Klimabedingungen. Bei einer Badewassertemperatur von 37° Celsius kann die Raumlufttemperatur schon aus Gründen der Behaglichkeit nicht über der Wassertemperatur liegen. Dadurch entsteht pro Quadratmeter Wasserfläche im Whirlbetrieb eine verhältnismäßig große Verdunstungsmenge. Die Wasseroberfläche des Whirlpools ist zwar verhältnismäßig klein, und das Whirlbad dauert normalerweise nicht länger als 20 Minuten. Dennoch muss dies bei Planung der Raumentfeuchtung Berücksichtigung finden. Eine bauphysikalisch richtige Bauweise verhindert Feuchteschäden. Eine Abdeckung für den Whirlpool ist deshalb unverzichtbar und reduziert auch die Betriebskosten.