Die Zeiten, da Saunakabinen ein tristes Dasein in dunklen Kellerräumen fristen mussten, sind schon lange vorbei. Die Sauna ist die ideale Möglichkeit, die wohltuende Wärme auch im eigenen Heim genießen zu können. Heute wird die Sauna als ein hochwertiger Bestandteil des Wohnumfeldes gesehen und wird nicht mehr im Keller versteckt, sondern in den eigentlichen Wohnräumen sichtbar präsentiert. Nicht gerade im Wohnzimmer, aber in anderen Wohnbereichen, die häufig frequentiert werden wie zum Beispiel im Badezimmer, Fitnessraum oder ähnliche Räumlichkeiten. Jedenfalls, wo sich die Familie häufiger aufhält als einmal die Woche. Und dann wird die Sauna auch viel häufiger genutzt, wenn sie nicht abseits der täglichen Wege und Gewohnheiten aufgestellt ist, sondern ein fester Bestandteil des Wohnumfeldes darstellt.

Entsprechend hat sich ihr Äußeres gewandelt. Die Kabinen haben längst ihr Holzkistenimage abgestreift und sind, was das Optische betrifft, voll in jedes Wohnumfeld integrierbar. Das liegt sowohl an der Konstruktion der Kabinen, die von ihren Maßen her dem Grundriss des Raums angepasst werden können, als auch an der Konstruktion selbst: Holzwände werden verstärkt mit Glas durchbrochen, oder die ganze Front besteht aus einer kompletten Glaswand, was die Kabine größer, transparenter und vor allem freundlicher macht. Generell ist zu beobachten: Spa-Anlagen sind sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich geradliniger, ruhiger und großflächiger geworden und bieten so die gewünschte entspannende Atmosphäre. Auch das Holz selbst ist mittlerweile flexibel einsetzbar, sowohl was die Gestaltung als auch die Farbe betrifft. So lässt sich die Sauna gekonnt der jeweiligen Umgebung anpassen. Das Holz der Kabine und die Kabinenwandverkleidungen können optisch dem übrigen Mobiliar im Raum angepasst werden, so dass die Kabine nicht wie in Fremdkörper wirkt. Als bei den allgemeinen Farbtrends beispielsweise ein dunkler Schokoladeton mal trendy war, boten verschiedene Saunahersteller diese Farbe auch für ihre Kabinen an. Auch Weiß oder andere Farbtöne sind problemlos realisierbar. Durch Lichtinszenierungen werden die Kabinen gekonnt in Szene gesetzt. Über Touchscreen-Steuerungen lassen sich die verschiedenen Features leicht ansteuern.

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Ein weiterer Trend ist die Kombination von Holz mit anderen Materialien wie Stein, Aluminium oder Edelstahl. So bekommen die Kabinen ein cooles, stylisches Design, ohne dass sie von ihrer Funktion als Sauna etwas verlieren. So bietet die Sauna heute auch für Architekten und Innenraumgestalter viele Möglichkeiten, sie kreativ in das Raumkonzept einzubinden. Moderne Saunakabinen können wie ein Mobiliar behandelt und dem jeweiligen Einrichtungsgeschmack angepasst werden.

Aber noch ein anderer Punkt ist bei modernen Saunakabinen wichtig: Sie überzeugen nicht nur durch modernes Design, Großzügigkeit und Privatsphäre, sie entsprechen aber auch den Erwartungen der Kunden, was die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz betrifft. Der Energieverbrauch der Kabinen ist in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt worden. Unnötiger Energieverbrauch wird vermieden und die Wärmeverluste sind gering. Kunden können in der Regel zwischen Stand- und Wandöfen sowie Hinterwandheizsystemen wählen. Die Modelle zeichnen sich durch eine kompakte Bauweise aus und lassen mehr Raum für die Kabinenbänke.

Alte Saunen boten früher nur zwei Möglichkeiten: Ofen an oder Ofen aus. Moderne Saunasteuerungen bieten heute jede Menge Technik und Komfort: Mikroprozessorsteuerungen ermöglichen die direkte Steuerung des Ofens, beispielsweise wenn dieser mit einer Verdampferfunktion ausgestattet ist. Über die Steuerung lassen sich umfangreiche Funktionen bedienen. So ist häufig eine Timerfunktion mit Energiemanagement integriert, eine Kindersperre und eine variable Heizzeitbegrenzung, sodass unnötige Energieverluste vermieden werden. Dank der guten Isolierung heutiger Kabinen wird die Wärme deutlich länger gespeichert, und der Ofen schaltet ab. Außerdem sind sämtliche Energieverbraucher nur während des Aufenthalts in der Kabine in Betrieb.

Die Kabinen haben sich nicht nur optisch, sondern auch technisch verändert und bieten, was die Badeformen betrifft, ganz andere Möglichkeiten. Neben der klassischen Finnischen Sauna sind es mehrere Badeformen, die häufig in einer Kabine integriert sind. Entsprechend leistungsfähig und präzise muss auch eine Steuerung ausgelegt sein, an der man nicht nur die eingespeicherten Badeformen abrufen kann, sondern auch weitere Features wie Licht und Sound oder Duftzufuhr zur Verfügung hat.

Saunasteuerungen gibt es natürlich in einer Vielzahl unterschiedlicher Varianten: vom einfachen Gerät, das die Temperatur in der Kabine regelt und mit dem sich das Licht ein- und ausschalten lässt, bis hin zu Panels, an denen zahlreiche Badeformen und Funktionen gesteuert werden können. Das sind neben den genannten noch zusätzlich die Verdampfer- und Nachheizfunktionen sowie der Lüfternachlauf, außerdem Farblichtsteuerung, Soundsystem etc.

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Während einfache Geräte über das Basispaket mit Temperatur und Licht verfügen, können die Geräte der nächst höheren Stufe auch die Luftfeuchte in der Kabine regeln. Natürlich erfolgt der Wechsel einer Badeform und damit der klimatischen Bedingungen im Rahmen der physikalischen Grenzen. Beispielsweise darf ab einer bestimmten Temperatur in der Kabine die Luftfeuchte einen bestimmten Wert nicht überschreiten. Das bedeutet in der Praxis: Wenn zum Beispiel ein Finnisches Saunabad mit hoher Temperatur gefahren wurde und danach am Gerät das Programm für ein Softdampfbad gewählt wird, erzeugt der Verdampfer erst den Dampf, wenn die Temperatur unter einen bestimmten Wert gefallen ist. Diese Sicherheitsregelung ist in den meisten Geräten implementiert. Hochwertige Steuerungen beinhalten meist fest eingestellte Programme bzw. Badeformen genauso wie die Möglichkeit, im Rahmen der physikalischen Kennlinien die Werte verändern zu können. Die Klimawerte passen sich aber schnell den neuen Einstellungen an, so dass niemand lange warten muss, bis die neue Badeform eingestellt ist. Wenn die Klimazone gewechselt wird, übernimmt die Steuerung automatisch die notwendigen Vorgänge wie Aufheizen und Entlüften.

Hinzu kommen noch andere Features wie zum Beispiel Farblichttherapie. Jede Farbe kann für sich eingestellt oder einzeln geschaltet werden. Zwischen den einzelnen Farben besteht ein nahtloser Übergang. Auch dafür sind alle Einstellungen im Display hinterlegt. Was die Bedienung betrifft, gibt es natürlich Unterschiede zwischen den Geräten. Die einfachen Anlagen warten mit Drehknöpfen auf. In der mittleren und höheren Preisschiene bekommt der Kunde ein Display mit Bedienerführung. Manche Geräte bieten auch LED-Anzeige. Der Kunde kann so bequem alle wichtigen Daten abrufen. Angezeigt werden Temperatur, Luftfeuchte, Kabinenlicht, ob der Ofen heizt oder nicht, Farblicht und Soundsystem, falls vorhanden. Bei Feuchtebetrieb übernimmt die Steuerung auch die Kontrolle des Verdampfers. In der Kabine befindet sich ein Feuchtefühler, der solange Dampf produzieren lässt, bis der eingestellte Wert von zum Beispiel 50 % Luftfeuchte erreicht ist. Bei manchen Geräten gibt’s auch ein Symbol auf dem Display, dass die Kabine badebereit ist.

Bei allen Anbietern hat der Komfortaspekt größte Priorität. Der Kunde soll nicht programmieren, sondern das Bad in der Kabine genießen können. Deshalb ist die Menüführung in der Regel so einfach wie möglich gehalten. Bei vielen Steuerungen kann zum Beispiel die Badezeit, also Beginn oder Ende, programmiert werden. Wenn beispielsweise die Sauna auf 20 Uhr eingestellt ist, rechnet die Steuerung automatisch die Vorheizzeit hinzu und beginnt eine Dreiviertelstunde früher mit dem Aufheizen. Ein Symbol zeigt dann an, wenn die Kabine badebereit ist. Bei einem Störfall schaltet die Anlage automatisch ab. Das wird dann mit einem Schraubenschlüssel am Display angezeigt.

Häufig sind verschiedene Badeformen in einer Steuerung implementiert: beispielsweise Finnische Sauna, Softdampfbad, Infrarotheizsystem und Infrarot mit höherer Luftfeuchte. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Kabine zu aromatisieren. Manchmal stehen gleich mehrere Düfte zur Auswahl. Die jeweilige Badeform ist am Display hinterlegt, wobei der Wechsel von der Sauna zu einer anderen Badeform, bedingt durch die höheren Temperaturen, am längsten dauert. Da man bekanntlich zwischen den Durchgängen auch mal ruhen sollte, stellt dies kein Problem dar.

In Mode gekommen sind in den vergangenen Jahren zweigeteilte Steuerungen: mit einem Bedienteil direkt an der Kabine und einem Lastteil, das weitere Funktionen aufnehmen kann und woanders untergebracht ist. Von hier aus können eventuell noch weitere Kabinen angesteuert werden sowie Licht und Sound im Umgebungsraum. Über eine BUS-Steuerung ist auch der externe Zugriff möglich, so dass auch weitere Kabinen über nur ein Display gesteuert werden können.

Die Anlagen werden jeweils individuell programmiert, konfiguriert und sind beliebig erweiterbar. Über BUS-Kabel werden die einzelnen Module mit dem Touchpanel verbunden. Moderne Steuerungstechnik macht es möglich: Mit einer solchen multifunktionalen Anlage bietet sich jedem Bauherrn eine Auswahl und ein Komfort wie in einer öffentlichen Wellness-Anlage mit ihren zahllosen Kabinen.

 

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