Der Erfolg der Solekabinen kann kaum verwundern, denn Sole findet sich in vielfältigen Anwendungen sowohl im medizinischen als auch im Bereich wieder. Denn die Heilkraft der Sole ist seit Jahrhunderten bekannt. Sol oder Sul bezeichnete im Mittelalter eine Kochsalzlösung, aus der in Salinen, Salzbergwerken oder am Meer Salz gewonnen wurde. Nicht ganz so alt, aber doch auch schon sehr lange wird die Soleinhalation zur Heilung von Lungenkrankheiten erfolgreich eingesetzt.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden überall in Deutschland, Frankreich und England Mineralbadeanstalten errichtet, wobei gerade die Seebäder an der Nordsee erfolgreich auch Solebäder einsetzten. Auch das österreichische Bad Ischl wurde zu einem Zentrum des Kurbetriebs und der Anwendung von Sole für therapeutische Maßnahmen. Man ging von der Überlegung aus, dass die Bergbausole einen ähnlichen Mineralgehalt wie Meerwasser habe, aber mit einem Salzgehalt von ca. 27 % dem jeweiligen Krankheitsfall durch entsprechende Dosierung angepasst werden kann. Auch im österreichischen Ischl blühte die Anwendung von Sole auf. Die Solebäder mit Ischler Bergbausole wurden erfolgreich erprobt. Neben verschiedenen Solebädern wurde das Salzsieden in der Saline für den Einsatz in Dampfbädern verwendet. Die salzhaltige Luft ist aber nicht nur ein wirksames Mittel gegen Atemwegserkrankungen. Auch Menschen mit Hauterkrankungen profitieren von dieser Therapie. Die Sole wirkt positiv auf das Immunsystem und lindert den Juckreiz sofort.

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Daher lag es nahe, Sole auch in verschiedenen Anwendungsformen in Wellnesskabinen einzusetzen. Allerdings taten sich manche Anbieter am Anfang schwer, die Sole in der richtigen Form und Konzentration in die Kabine einzubringen, sodass für die Badenden der angenehme Inhalationseffekt wirksam wird. Die Technik ist aber jetzt beherrschbar, und das Angebot an Solekabinen wächst. Eine Variante ist zum Beispiel die Solekabine als Warmluftbad, in die vernebelte Sole eingespeist wird. Zusätzlich fließt konzentrierte Sole über ein Gradierwerk und versetzt die Luft mit feinen Salzkristallen. In den Kabinen herrschen niedrige Badetemperaturen von 35 bis 38° Celsius und eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Eine andere Variante sind Soledampfkabinen. In der Kabine herrscht das Klima eines Dampfbades, das heißt 100 % rel. Luftfeuchte und Temperaturen im Bereich von 40 bis 50° Celsius. Der von einem Dampfgenerator erzeugte Dampf, der in die Kabine eingespeist wird, wird mit Sole versetzt. So können die Badenden die angenehme Inhalationswirkung der Sole genießen. Man spürt sofort die wohltuende Wirkung auf die Atemwege und den ganzen Organismus. Zusätzlich findet man in manchen Dampfbädern eine Steinplatte, über die mit Sole versetztes Wasser läuft.

Alternativ gibt’s auch Salzverdampfer für die Sauna. Das Verdampfersystem erzeugt sanften Dampf, der sich gleichmäßig in der Kabine verteilt. Die darin enthaltenen Salzkristalle werden mit dem Dampf verteilt. Auf diese Weise wird die Luft in der Sauna mit Salz, Mineralien und Spurenelementen angereichert. Die salzreiche Luft entspricht dem Meeresklima und ist eine Wohltat für Haut und Atemwege.

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