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Von zentraler Wichtigkeit ist dabei die richtige Auslegung des Dampferzeugers. Er hat die Funktion, in der Kabine den gewünschten Nebel zu erzeugen. Die Generatorgröße kann über den Rauminhalt ermittelt werden: Länge mal Breite mal Höhe gleich Volumen. Bei 9 Kubikmeter Raum sind 6 kW Leistung zu veranschlagen, bei 15 Kubikmeter sind es 9 kW.

Orientiert sich ein Dampfgenerator an der Raumtemperatur, dann wird er nur neuen Dampf produzieren, wenn die Temperatur im Raum sinkt, was durch das häufige Öffnen und Schließen der Tür der Fall ist. Dies ist bei öffentlichen Dampfbädern mit hoher Besucherfrequenz kein Problem.

Wenn aber über einen längeren Zeitraum die Tür nicht geöffnet wird, was bei Hotelbädern, die nicht so stark frequentiert werden, auch vorkommt, bleibt die Temperatur im Raum konstant, und der Dampfgenerator produziert auch keinen neuen Dampf mehr. Was also tun? Einen Abzug der Wärme durch einen größeren Türschlitz verbietet sich, da sonst die Badenden die Zugluft spüren und kalte Füße bekommen würden. Der einzige vernünftige Weg, um die Wärme aus der Kabine herauszubekommen, ist deshalb der Weg über die Abluft. Da jede Kabine über Zu- und Abluft verfügen muss, lässt sich darüber ein normaler Druckaufbau regulieren. Man muss also zwischen der Aufheizphase und der Betriebsphase unterscheiden: Die Aufheizphase, bei der die Feuchtigkeit in die Kabine eingeblasen wird, und die normale Betriebsphase, bei der immer 100 % Luftfeuchtigkeit herrschen. Ausgangspunkt der Klimaregelung ist also die Temperatur. Bei einigen anderen Badeformen, die auch zu den feuchtwarmen zählen wie zum Beispiel das Hamam, werden die Klimabedingungen über die rel. Luftfeuchte reguliert.

Vom klassischen Dampfbad gibt es nun unterschiedliche Spielarten. Vor allem so genannte Themendampfbäder, wie sie immer mehr in Wellness-Hotels, aber auch in öffentlichen Bäderanlagen zu finden sind, kommen mehr und mehr in Mode. Zentrales Element dieser Anlagen ist die Duftstoffdosierung. Je nach Jahreszeit oder Event wird den Gästen ein Szenario mit entsprechend angepassten Duftkompositionen geboten. Dabei sind komplex vernetzte Erlebnis-Programmabläufe mit Duftdosierung, Farblicht und Sternenhimmel, Musik und Regenschaltungen möglich. Die Programmsteuerung erlaubt je nach gewähltem Thema den Abruf vorher einprogrammierter Düfte.

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Eine perfekte Anlagentechnik muss den Duftstoff fein dosiert in die Kabine bringen. Als Faustregel gilt: Der Duft soll subtil an der Wahrnehmungsgrenze dosiert werden. Bewusste Wahrnehmung wird meist schon als unangenehm empfunden. Was zu beachten ist: Nur wenn Dampf produziert wird, kann auch ein Duftstoff in die Kabine eingebracht werden. Die Duftstoffinjektion erfolgt in die fallende Dampfleitung. Da die in den Duftstoffen enthaltenen ätherischen Öle sehr aggressiv sind, dürfen nur spezielle hierfür geeignete Materialien verwendet werden. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Dosierung: zum einen die Duftdosierung mittels Schlauchpumpe. Dies empfiehlt sich dann, wenn drucklos in eine Dampfleitung dosiert wird. Alternativ dazu ist auch eine Dosierung direkt ins Wasser möglich, wie es zum Beispiel bei Duschen gemacht wird. Da Drücke von 3 bis 4 bar vorliegen, ist der Einsatz einer Membranpumpe sinnvoll, um diese überwinden zu können. Da die Dosierung direkt ins Trinkwasser erfolgt, ist ein Rohrtrenner notwendig, damit der Duftstoff nicht ins Netz zurückgesaugt werden kann. Ist eine Solevernebelung geplant, empfiehlt sich ebenfalls eine Membranpumpe mit 6 bis 7 bar. Die Solelösung wird aber nicht in den Dampf injiziert, sondern direkt über eine Düse in die Kabine hinein und vermischt sich dort mit dem Dampf. Gleichzeitig erfolgt die Duftstoffdosierung über die Dampfleitung. Bei einer Soledosierung müssen alle Materialien solebeständig sein.

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