Die kleine schwarze Kiste in der Kabine gehört zwar nicht der Vergangenheit an, denn im unteren Preisbereich werden sie nach wie vor verkauft, aber die Formen sind gefälliger geworden, und die Typenvielfalt nimmt zu. Abgerundete Ecken, Edelstahl-Ummantelungen, diverse Farbvarianten bietet heute fast jeder Hersteller. Wenn die Kabine nach Designmaßstäben konstruiert ist, muss auch der Ofen in diese Umgebung passen.

Eine wichtige Anforderung an Saunaöfen und Heizsysteme der neuen Generation ist die Möglichkeit, neben der klassischen Finnischen Saunaklima auch ein feuchtwarmes Warmluftbad zu erzeugen. Viele Öfen verfügen heute über eine Verdampfereinrichtung. Oft befindet sich eine einfache Kräuterschale über dem Ofen, in die Kräutermischungen oder Aufgussmittel gegeben werden. Komfortabler sind Steuergeräte,  an denen die Klimabedingungen, also Temperatur und rel. Luftfeuchte, geregelt werden können. Immer häufiger werden bestimmte Klimabedingungen am Steuergerät voreingestellt, die per Knopfdruck abgerufen werden. Im Rahmen der physikalischen Grenzen kann der Kunde auch selbst die Klimabedingungen einstellen und speichern.

Der Trend zu immer mehr Design und vor allem großen Glasfronten zwingt die Hersteller auch, über neue Einbaulösungen nachzudenken. Deshalb gewinnen Hinterwand- und Flächenheizsysteme an Bedeutung. Der Vorteil: Der Ofen nimmt keinen Platz in der Kabine ein, und das vom Kunden gewünschte Design kann noch konsequenter umgesetzt werden. Und ein verdeckter Ofen schützt vor unabsichtlichen Berührungen. Die Wärme, die tatsächlich an die Kabine abgegeben wird, ist dadurch nicht beeinträchtigt. Aufguss-Liebhaber brauchen auch nicht auf den geliebten Aufguss zu verzichten. Die Öfen verfügen meist über eine Aufgussklappe, die sich hinter einer Liegenverblendung verbirgt.

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Eine gute Wärmezirkulation in der Kabine und ein hoher Frischluftanteil sind Voraussetzungen dafür, dass ein Wohlfühlklima in der Kabine entsteht. Standardöfen haben eine Steinmenge von etwa 30 bis 100 kg. Im gewerblichen Bereich sind natürlich größere Steinmengen üblich. Der Vorteil: Größere Steinmengen bieten auch nach dem Abschalten eine längere Wärmeabgabe. Und eine größere Steinmenge ist für den Aufguss günstiger, weil mehr Wasser verdampfen kann.

Zwei Steinsorten werden meist verwendet: Die etwas größeren Peridotit-Steine, die meist bei Öfen mit größeren Steinmengen verwendet werden, und die kleineren Olivin-Diabas-Steine, die sich gleichfalls durch hohe Temperaturbeständigkeit auszeichnen.

Bei den allermeisten Heizsystemen handelt es um Elektroöfen. Zwar haben einige Anbieter auch Holz- und Gasöfen im Programm. Diese spielen aber, zumindest im deutschsprachigen Raum, im Privatmarkt eine untergeordnete Rolle. Bei Holz- und Gasöfen ist der bauliche Aufwand größer, und es gibt andere Bestimmungen. So müssen die Abgase durch einen eigenen Kamin abgeführt werden. Natürlich gibt es im Markt auch Attrappen: Der Badende sitzt vor einem Kamin, aber fürs Aufheizen wird doch Strom verwendet.

Anders sieht es im gewerblichen Bereich aus: Hier finden sich holzbefeuerte Öfen vor allem in den sehr beliebten Sauna-Blockhäusern. Die Wärmeführung des Ofens bewirkt, dass die Hitze des Holzfeuers mit hohem Wirkungsgrad auf das Peridotit-Gestein übertragen wird. Der Ofen ist meist mit einer sogenannten Nachflammkammer ausgerüstet, so dass er mit wenig Brennholz auskommt.

Bei Saunen mit RAL-Gütezeichen müssen natürlich auch die Saunaöfen den RAL-Bestimmungen entsprechen. Das heißt, die Ofenserie muss von einem autorisierten Institut wie zum Beispiel das VDE-Prüfinstitut in Offenbach zertifiziert sein. Die Öfen müssen den sicherheitstechnischen Forderungen des VDE entsprechen wie beispielsweise keine Temperaturüberschreitung von 140° Celsius auf dem Holz, und sie sollten eine Konvektion mit fünf- bis zehnfachem Luftwechsel ermöglichen. Sauna-Heizgeräte müssen auch gegen unbeabsichtigtes Berühren durch die Badenden abgeschirmt sein. Auch die Saunasteuergeräte haben diesen Richtlinien zu entsprechen.

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