Allmählich ist die Luft mit Dampf gesättigt. In der Kabine ist kaum noch etwas zu erkennen: Heißer Dampf steigt von den Austrittsdüsen an den Bänken empor, sanfte Nebel umhüllen die Badenden, und außer einem Flüstern ab und zu ist nichts mehr zu hören. Nur das Zischen der Düsen von Zeit zu Zeit. In regelmäßigen Abständen schickt der Automat neuen Dampf in der Kabine. Während die rel. Luftfeuchte immer konstant bei 100 % gehalten wird, beträgt die Temperatur in der Kabine meist etwa 45° Celsius. Ein Generator produziert kontinuierlich Dampf und sorgt dafür, dass immer genügend davon in der Kabine ist. Nach Möglichkeit sollte vermieden werden, dass die Dampfproduktion unterbrochen wird. Dies kann aber passieren, wenn die Kabinentür längere Zeit nicht geöffnet wird und sich die Wärme innerhalb der Kabine staut. Dieses Problem kann so umgangen werden, dass der Abluftventilator zwangsweise eingeschaltet wird und die Wärme herausbläst. So wird das Gerät dazu gebracht, kontinuierlich Dampf zu erzeugen.

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Die Badenden nehmen dies als einen Dampfstoß wahr, das heißt durch die Austrittsdüsen in den Bänken wird der Dampf in die Kabine geblasen. In der Regel erfolgt dies automatisch durch Sensoren, die die Wärme in der Kabine messen. Manche Hersteller wie beispielsweise Klafs bieten auch die Möglichkeit an, den Dampfstoß per Knopfdruck zu ermöglichen.

Das System der Düsen ist praktisch bei allen Anbietern gleich. Wohl aber gibt es Unterschiede, was den Schutz der Badenden vor Verbrühungen betrifft. So empfiehlt der Deutsche Sauna-Bund in seinen Richtlinien zum Bau von Schwitzräumen für den gewerblichen Bereich das Anbringen eines Verbrühungsschutzes. Da der heiße Dampf nicht direkt auf die Waden der Badenden treffen sollte, gibt es unterschiedliche Methoden, um dies zu verhindern. Häufig sind es Blenden vor den Austrittsdüsen, die einen direkten Kontakt verhindern. Auf Wunsch kann neben dem Dampfaustritt eine rote Warnlampe gesetzt werden, die signalisiert, dass hier der Dampfaustritt erfolgt. Häufig findet man auch eine Warntafel, die auf den Dampfaustritt hinweist. Die Firma osf Hansjürgen Meier bietet ein komplettes Anschluss-Set an, bestehend aus der Dampfdüse, einer transparenten Abdeckung, der Düsenverlängerung und dem Dampfschlauch. Die Abdeckung ist für den Badenden kaum wahrnehmbar, schützt aber zuverlässig vor einer direkten Berührung mit dem heißen Dampf. Zusätzliche Sicherheitseinrichtungen wie eine elektronische Laufzeitbegrenzung, Trockenlaufschutz, Überdruckventil und Sicherheitstemperaturbegrenzer im Heizstab kontrollieren den Betrieb des Dampfgenerators. In den osf-Dampfgeneratoren sind alle zu kontrollierenden Parameter in einem Bedienfeld zusammengefasst: Dampf, Temperatur, Beleuchtung, Abluftventilator und Duftstoff.

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Einen anderen Weg geht die Firma Hilpert: „Wir schicken den heißen Dampf, bevor er in die Kabinen eingeblasen wird, in Kästen hinein, in denen er mit kühlerer Luft vermischt wird. So wird das Dampf-/Luftgemisch von 100° auf 70° Celsius abgekühlt und erst dann in die Kabine eingeblasen, was eine optimale Nebelbildung bewirkt“, erläutert Firmenchef Helmut Hilpert. Eine weitere Möglichkeit ist, im Dampfbad keine Bänke vorzusehen, sondern vorgefertigte Schalensitze, zwischen denen jeweils ausreichend Platz gelassen wird. Die Einblasdüsen werden dann nicht unter den Sitzen, sondern dazwischen und im gebührenden Abstand zu den Waden positioniert. Eine weitere Möglichkeit ist auch, den Dampfauslass über einem Brunnen oder eine Vase in der Raummitte anzuordnen. Der Dampf tritt dann parallel zur Wasseroberfläche aus. Das sieht nicht nur schön aus, sondern verhindert, dass die Badenden mit heißem Dampf direkt angeblasen werden.

Bei Klafs wird ein sog. „Green Steam“-Paket in das Dampfbad integriert. „Green Steam“ ist ein Energiespar-Paket zur Reduzierung des Energiebedarfs der Klafs-Dampfbäder. Durch „Steamix“ und „Optisteam“ wird der Dampf im idealen Verhältnis mit Frischluft und Duftstoffen gemischt und durch die Kabine geleitet. Zusammen mit dem Abluftsystem werden so der Einsatz von Energie und die Dampfbildung optimiert. Durch das Vermischen mit Frischluft kurz vor dem Einströmen ins Dampfbad ist der Dampf stets heiß, jedoch niemals zu heiß. „Optisteam“ sorgt über die durchdachte Luftführung im gesamten Raum für konstanten, dichten Dampf.

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