Vielfach findet man heute noch die Sauna in Finnland, ihrem Ursprungsland, als Blockhäuschen auf einem großen Grundstück am oder in der Nähe eines Sees. Ideale Bedingungen für ein tolles Saunaerlebnis – inklusive eines erfrischenden Bades im kalten Seewasser. Hierzulande sind die Grundstücke in der Regel wesentlich kleiner und die Sauna im Garten ist eher seltener. Saunen im Wohnhaus sind meist anders konstruiert, auf die modernen Einbausituationen entsprechend ausgelegt und optisch dem Wohnumfeld angepasst. Bei den Innensaunen handelt es sich in der Regel um Elementsaunen, das heißt sie verfügen über einen mehrschaligen Aufbau inklusive Holz-Rahmenkonstruktion, Wärmedämmung und Dampfsperre.

Im Vergleich dazu bestehen die sogenannten Massivholz- bzw. Blockbohlensaunen aus einer Nut- und Federkonstruktion. Geht man bis zu den Ursprüngen der Sauna zurück, besteht sie ausschließlich aus Holz. Schließlich bedeutet das finnische Wort Sauna „Raum aus Holz“. Weil die massiven Bohlen schlecht Wärme leiten und Frischluft in die Kabine gelangen bzw. verbrauchte Luft hinausströmen kann, wird gerne mit einem milden Raumklima argumentiert. Tatsächlich dringt die Wärme tief in das Holz ein und wird während des Saunabades gleichmäßig wieder an die Badenden abgegeben. Beim Aufguss nehmen die Bohlen die überschüssige Feuchtigkeit sofort auf. Bekanntermaßen beeinflusst die Qualität des Holzes die Dichtigkeit einer Kabine. Deshalb greift man gerne zu Polarfichte oder Hemlock, zwei langsam gewachsene und harzarme Holzsorten. Als besonders stabil hat sich das Kernholz bewährt. Es gilt als hart, widerstandsfähig und rissfest. Eine wichtige Rolle spielt auch das Profil der Bohlen. Die Nut- und Federkonstruktion der Massivholzbauweise lässt Fugen und Spalten verschwinden und sorgt für einen hohen Isolationswert. Dazu lässt eine Dehnungsfuge zwischen Nut und Feder das Holz arbeiten, ohne dass es sich verzieht. Eckverbindungen oder auch Verkämmungen geben der Kabine Stabilität und sorgen gleichzeitig für einen Wandabstand von 5 bis 10 cm, ideal für eine ausreichende Luftzirkulation.

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Im Vergleich dazu besitzt die Elementsauna einen mehrschaligen Aufbau aus Innenverkleidung, Rahmenkonstruktion und Außenverkleidung mit dazwischenliegender Wärmedämmung und Diffusionssperre. Die verschiedenen Bauteile wie Rahmen oder Wandverkleidung bestehen meist aus verschiedenen Holzarten. Bei der verzapften und verleimten Rahmenkonstruktion verwendet man meist Fichte oder Tanne, bei der Innenverkleidung häufig Polar- oder skandinavische Hemlockfichte. Letztere ist ast- und nahezu harzfrei, lange haltbar und verfügt über ein gutes Stehvermögen. Selbst bei extremen Temperaturen bewahrt sie Konstanz.

Die in den Rahmen eingebrachte Wärmedämmung sollte bei einer privaten Sauna einen k-Wert von 0,7 (m2 x K) erreichen. Als Dämmmaterial eignen sich Mineralfaser-Dämmstoffe, die nicht brennbar und temperaturbeständig sind. Aus bauphysikalischen Gründen baut man in eine Elementkabine zwischen Innenverkleidung und Dämmstoff eine Dampfsperre ein, die das Kondensieren der feuchten Kabinenluft zwischen der Dämmschicht und der Außenkabine verhindert. Als Dampfsperre dient meist eine Aluminiumfolie mit einer Mindeststärke von 0,03 mm.

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Durch Abluftöffnungen zwischen Fußboden und Unterkante der untersten Liege erhält die Kabine die nötige Zuluft. Wenn die Luft nicht direkt nach außen abgeleitet werden kann, sollte sich der Vorraum gut belüften lassen, am besten durch ein Fenster. Verbrauchte Luft muss ausströmen und mit Sauerstoff angereicherte Luft einströmen können. Ein steter Luftwechsel gewährt ein angenehmes Saunaklima.

Je nach Lage und Konstruktion des Sauna-Vorraums kann es erforderlich werden, dessen Außenwände und Decken zum Außenbereich hin mit einer Wärmedämmung und Dampfsperre abzudichten. Sonst besteht die Gefahr, dass sich im Winter vor allem an der Raumdecke Tauwasser absetzt und Schimmel bildet.

Die Holzrahmenkonstruktion einer Elementsauna lässt nahezu jeden beliebigen Grundriss und dementsprechende Gestaltungsmöglichkeiten zu. Das betrifft Varianten über Eck ebenso wie polygonale Aufbauten, Aussparungen, Dachschrägen, Rundungen, Erker oder Nischen. Für den Einbau ins Eigenheim bieten sie damit ideale Voraussetzungen.

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