Der vorhandene Platz auf dem Grundstück war begrenzt. Dies konnte die Bauherren aber nicht davon abhalten, den Bau eines Pools auf ihrer Terrasse in Auftrag zu geben. An ihr Stadthaus hatten die Bauherren einen Anbau errichten lassen, in dem jetzt unter anderem ein Fitnessraum untergebracht ist. Raumhohe Glasscheiben erlauben den Ausblick auf die Terrasse und in den Garten.
Doch der wahre Mittelpunkt ihres neuen Wellnessbereichs ist der neue Pool auf der Terrasse. Da der umgebende Garten nicht allzu groß ist, waren die Möglichkeiten, was die Größe des Pools und seine Platzierung betrifft, begrenzt. Peter Hütel und sein Sohn Manuel, deren Pool-Fachunternehmen Hütel + Meß mit dem Projekt beauftragt war, berieten die Bauherren über die verschiedenen Möglichkeiten, wie ein Schwimmbecken in die Terrasse und direkt ans Gebäude platziert werden konnte.
„Der Pool beeindruckt nicht so sehr durch seine Größe“, erzählt Manuel Hütel, „als vielmehr durch zahlreiche konstruktive und technische Besonderheiten.“ Für die technische Planung holte Hütel + Meß den Berliner Poolarchitekten Joachim Hopp mit ins Boot. So war es zum Beispiel der Wunsch der Bauherren, dass das Becken über einen Einstieg im Innern des Gebäudes verfügt. Dies findet man des Öfteren bei Hotelpools und in öffentlichen Bädern, eher selten aber bei Privatpools. Die Bauherren können jetzt vom warmen Fitnessraum in den Pool einsteigen und gelangen dann durch eine Schleuse ins eigentliche Schwimmbecken. „Sowohl das automatisch zu bedienende Glastor, das den Einstieg vom Becken trennt und das Gebäude sicher abdichtet, als auch die Schleuse an sich sind Unikate, die speziell für das Projekt angefertigt wurden“, betont Manuel Hütel.

Das 7,50 x 4,50 m große Becken aus Ortbeton wurde deshalb auf der Einstiegsseite unmittelbar an das Gebäude herangerückt und auf der Schmalseite an eine Mauer, die das Grundstück zu den Nachbarn hin abgrenzt. Das Becken ist unmittelbar an die Wand angebaut, das heißt dieser Bereich war vorgemauert, und daran wurde das Becken direkt angeschlossen. Der Pool ist außerdem in unterschiedlichen Tiefen angelegt: Auf der Einstiegsseite beträgt die Tiefe 1 m und fällt dann zum hinteren Teil des Beckens auf 1,50 m ab. Nach den Betonarbeiten wurde das Becken mit einer strukturierten Folie im Naturstein-Design ausgekleidet, die dem Pool einen sehr wertigen Eindruck verleiht.

Neben dem Ausschwimmkanal verfügt der Pool noch über eine komplette Attraktionsausstattung. Dazu gehören eine Luftsprudelplatte, die in einer Sitzbank über Eck integriert ist, und die Ospa-Gegenstromanlage TopSwim mit drei Düsen. Die kompakte Gegenstromanlage ermöglicht sowohl ein leistungsorientiertes Schwimmtraining als auch angepasst ein endloses Schwimmvergnügen für die ganze Familie. Verschiedene Trainingsstufen können eingestellt werden. Ein Eyecatcher sind auch die LED-RGB-Unterwasserscheinwerfer. Sie hüllen nach Einbruch der Dunkelheit das Poolwasser und die ganze Terrasse in einen Farbenrausch. Ganze Lichtszenarien können am Display der Ospa-Steuerung BlueControl abgerufen werden.

Ebenfalls ein Hingucker ist das mobile Pooldeck. Es parkt hinter dem Pool und kann automatisch in jede gewünschte Position gefahren werden. Dabei ist es so stabil, dass Liegen und Stühle nicht weggeräumt zu werden brauchen, wenn sich das Deck bewegt. Es läuft auf stabilen Bockrollen – auf der Terrassenseite in einer Schiene und auf der anderen Seite auf einer Lauffläche. „Die Forderung der Bauherren, dass das Deck auch den Ausschwimmkanal mit abdeckt, war konstruktiv eine Herausforderung, was aber letztendlich gut gelungen ist“, erinnert sich Manuel Hütel. Das Pooldeck kann jetzt bis ganz an die Scheibe heranfahren und dichtet den Pool sicher ab. Es ist ein guter Unfallschutz und reduziert die Verdunstung fast auf Null. Das Pooldeck wirkt also wie ein Wärmespeicher und reduziert die Betriebskosten.
Im Kellergeschoss des Gebäudes und direkt unter dem Ausschwimmbereich befindet sich der Technikraum, in dem die Ospa-Pooltechnik installiert ist. Das bedeutet kurze Leitungswege, was die Installation der Technik erheblich vereinfachte. „Die Gegenstromanlage wurde bewusst auf dieser Beckenseite positioniert“, erläutert Manuel Hütel, „damit wir direkt dahinter die Pumpe anschließen konnten.“ Zum Einsatz kommt die gehobene Ospa-Technik für Privatbäder mit Filteranlage, frequenzgesteuerter Pumpe, Desinfektionsanlage BlueClear, die Mess- und Regeltechnik Ospa-CompactControl, Dosiertechnik für pH-Heben und -Senken sowie der Schaltschrank. An der Poolsteuerung Ospa-BlueControl können die Bauherren ihre Wasserwerte kontrollieren und bei Bedarf korrigieren, aber auch die Scheinwerfer, Gegenstromanlage und sogar das Pooldeck steuern. So ist es möglich, an der Steuerung Trainingsprogramme zu hinterlegen, die dann beim Schwimmtraining an der Gegenstromanlage einfach abgerufen werden können. Alle Features des Pools, betont Manuel Hütel, sind auf BlueControl aufgeschaltet und abruf- sowie bedienbar. Der Pool ist komplett digitalisiert, und ein Fernzugriff über die Ospa-App BlueCheck ist ebenfalls möglich.
Auf ein besonderes Detail weist Manuel Hütel zum Schluss hin: Der Gaskamin in der Wand war eine Herzensangelegenheit der Bauherrin. Joachim Hopp hatte diesen in seiner Planung vorgesehen. Es bedurfte aber einiger Anstrengungen, um den Gaskamin so zu realisieren, wie sich die Bauherrin das vorstellte. Heute verbreitet er hinter dem Pool mit seinem flackernden Licht, zusammen mit den Farbscheinwerfern im Becken, eine zauberhafte Atmosphäre auf der Terrasse und wird dem Anspruch, eine Wellness-Oase im Freien zu sein, mehr als gerecht.
Fotos: Tom Bendix
Mehr Informationen gibt es hier
Schwimmbadbau: Hütel & Meß Schwimmbad GmbH im AQUAWISTA, 12487 Berlin, Tel.: 030 4245710, info@huetel-mess.de, www.huetel-mess.de
Schwimmbadplanung: Joachim Hopp, Pool Architekt, 10719 Berlin, Tel.: 030 40054218, hopp@poolarchitekt.de, www.poolarchitekt.de
Schwimmbadtechnik: Ospa, 73557 Mutlangen, Tel.: 07171 705-0, ospa@ospa.info, www.ospa-schwimmbadtechnik.de