Der Neubau, der sich harmonisch in die Zwänge der alten Umfassungsmauern des Grundstücks einfügt, bricht durch seine Transparenz und Großzügigkeit die Grenzen auf. Das Gebäude wirkt aus der Vogelperspektive extrem flach und gliedert sich mit seinem Gründach in die Gartenanlage nahtlos ein. Die Proportionen, abgestimmt auf die Länge des Gebäudes und besonders auf die Fensterproportionen, verleihen die gewünschte Eleganz. Eine klar gegliederte, transparente Fensterkonstruktion öffnet den Baukörper und lässt Innen- und Außenbereiche miteinander verschmelzen. Die unsichtbare Stahlkonstruktion verleiht dem Objekt ein ausgewogenes Verhältnis von Leichtigkeit, Transparenz und Konstruktion.
Die Deckenhöhe von fast 4 m und teilverspiegelte Innenwände lassen die Räumlichkeiten groß und weitläufig erscheinen. Ein innenliegendes Hallenbad war keine Option für den freibadliebenden Bauherrn. Frischluft und Natur pur wollte er haben. Und einen Pool, indem der sportliche Bauherr ausgiebig Bahnen schwimmen kann. Mit ihrer Idee einer Poolanlage von immerhin 23 m Länge, eingebettet in Naturstein, und einer 4 m breiten freitragenden Poolüberdachung traf das beauftragte Architektur-Büro Roth aus Trier genau den Geschmack des Bauherrn. Zur Ausführung kam ein Edelstahlpool von Polytherm mit zwei Einstiegsleitern, einer Massageanlage und LED-RGB-W-Scheinwerfern, die einen angenehmen Warmton im Wasser erzeugen. Die ebenfalls von Polytherm gelieferte Pooltechnik ist im Untergeschoss des Wellnesshauses installiert, das zu etwa 70 % unterkellert ist.
Wenige, jedoch stimmige Materialien konnten sowohl farblich als auch in ihrer Struktur perfekt mit der gewählten Pfosten-Riegel-Konstruktion eingegliedert werden, zeitlos und elegant im Deckenspiegel über dem Pool an die Fensterkonstruktion angepasst. Natur sehen und spüren, war ein Eckpfeiler des Entwurfs.
Vom Eingangsbereich bis zum Saunabereich sauber zoniert, gliedert sich das Gebäude in viele miteinander verschmelzende Bereiche: von der Fitnessfläche zur Umkleide mit Sanitärbereich über die Küche zum Ruhe- und Wellnessbereich mit Liegezone, Duschlandschaft, Saunabereich und Kaminzone. Die von KLAFS gelieferte Sauna beeindruckt durch ihre schwungvolle Linienführung und ein modernes helles Design. Über dem mittig im Raum positionierten Ofen thront eine Kupferkuppel als optisches Pendant. Eine raumhohe Glasscheibe erlaubt den Ausblick über den Pool und den Garten. Die Sauna ist als SANARIUM ausgeführt. So kann der Bauherr zwischen verschiedenen Klimazonen wählen, die an der Steuerung leicht eingestellt werden können. Zur Ausstattung gehört auch eine große Dusche von 2,80 x 1,40 m, die aus einem einzigen Stein gefräst wurde.
Der an einen Laubengang erinnernde poolbegleitende Innenbereich ermöglicht es, die Flächen je nach Verwendung temporär zu erweitern, dient aber im Allgemeinen als Hauptachse und Schaufenster zur Natur. Ein 360° drehbarer Kamin im Ruhebereich lässt das lodernde Feuer von jedem Bereich des Gebäudes erleben – sogar beim Schwimmen. „Wir haben eine sehr strikte Linienführung, alles minimalistisch und geradlinig gehalten“, betont der Architekt Axel Roth. „Dadurch bekommen die Räumlichkeiten eine enorme Eleganz.“ Dazu gehört auch der vielfach verwendete Passeier Gneis aus Südtirol, ein silbrig glimmerndes Gestein, geflammt und gebürstet, das sich im Badezimmer, bei der Poolumrandung und auch im Wohnhaus wiederfindet.
Energetisch und nachhaltig entworfen und gebaut, werden das neue Gebäude und das historische Haupthaus über ein CO2-neutrales Heizungs- und Lüftungskonzept versorgt. Eine zeitgemäße Dreifachverglasung (bei Scheibengewichten von über 1 Tonne), Natursteinfassaden mit mineralischen Dämmungen und einem gut gedämmten Beckenkörper machen den Energieaufwand überschaubar. Der Situation geschuldet konnte eine optimale Anpassung an den Sonnenverlauf erfolgen. Viel Licht im Winter und Schatten im Sommer. Der große Dachüberstand schützt das Gebäude vor Wind und Wetter und garantiert Wohlfühlcharakter das ganze Jahr über.
Der Innenraum, akustisch und lichttechnisch bis ins Kleinste geplant, lässt das Gebäude besonders bei Nacht magisch wirken. Wohnliche Materialien in Kombination mit den hochabsorbierenden Akustikdecken wirken auf Körper und Geist beruhigend. Aufwendig auch die KNX-gesteuerte Lichttechnik: Unterschiedlich abrufbare Lichtszenarien lassen das Gebäude für die jeweilige Nutzung erwachen oder einschlafen. Nichts ist dem Zufall überlassen. Alle Funktionen und Zonen wurden virtuell begleitend geplant und mit dem Lichtkonzept abgestimmt. Animationen und 3D-Zeichnungen, die der Realität sehr nahekamen, ließen keine Überraschungen zu und boten ein hohes Maß an Entscheidungssicherheit für alle Beteiligten.
Bei diesem Projekt war besonders die gute Zusammenarbeit mit dem Bauherrn und das Können der Handwerker gefragt. Zuverlässige und solide Partner in der Abwicklung des Projekts sind Voraussetzung. Eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten bis ins kleinste Detail war ein Muss.
Axel Roth
Fotos: Axel Roth, Arnoldy
Mehr Informationen gibt es hier
Roth-Architektur, 54292 Trier, Tel.: 0651 97816-0, info@roth-architektur.de, www.roth-architektur.de
Wellnessbereich: KLAFS GmbH, 74523 Schwäbisch Hall, Tel.: 0791 501-0, info@klafs.de, www.klafs.de
Edelstahl-Schwimmbecken: Polytherm GmbH, A-4675 Weibern, Tel.: +43 7732 3811, office@polytherm.at, www.polytherm.at