Das Wohnhaus der Bauherren im kalifornischen Palo Alto ist nicht einmal besonders groß. Häuser und Grundstücke sind hier aber extrem teuer und kaum noch zu bekommen. Wenn jemand das Glück hat, hier ein eigenes Haus zu besitzen, so wird die vorhandene Fläche maximal ausgenutzt, um den gewünschten Lebensstandard auf der zur Verfügung stehenden Fläche realisieren zu können. So auch in diesem Fall. Dem Geländeverlauf folgend ist das Wohnhaus auf mehreren Ebenen angelegt. Unterhalb des Hauses gibt es zum Beispiel einen Basketball-Spielplatz und im Untergeschoss ein Kino.
Natürlich gehört auch, wie in Kalifornien allgemein üblich, ein Pool zur Ausstattung auf der Terrasse. Das 11 x 4 m große Schwimmbecken verfügt über eine Einstiegstreppe über Eck sowie eine weitere Ein- und Ausstiegsmöglichkeit auf der gegenüberliegenden Seite. „Bei Pools mit einer Länge über 10 m ist in den USA die zweite Treppe vorgeschrieben“, erläutert Robertus Plompen, Geschäftsführer von Twinscape Group, die den Auftrag bekommen hatte, den Pool mit einem Hubboden auszustatten. Ein wichtiger Grund für die Anschaffung des Hubbodens war die doppelte Nutzung des Geländes. Die Fläche kann als Terrasse genutzt werden, und in wenigen Sekunden fährt der Hubboden herunter und der Pool ist badebereit.
Das Betonbecken mit Überlaufrinne ist mit verschiedenen Attraktionen ausgestattet – einschließlich zahlreicher LED-Leuchten im und am Pool sowie Wasserfontänen an den Längsseiten. „Die Familie feiert gerne große Partys“, erzählt Robertus Plompen weiter. „Dann läuft eine große Show ab, bei der der Pool zum Blickfang wird – inklusive Choreographie der Fontänen sowie einer aufwendigen Licht- und Soundtechnik.“ Die von der Firma WET konzipierte Fontänentechnik ist mit den Scheinwerfern gekoppelt. Jeder Wasserstrahl wird von einem Scheinwerfer angestrahlt. Und wenn sich zwei Fontänen in der Mitte überm Becken treffen, ändert der Wasserstrahl die Richtung und die Farben wechseln.
Auch der von Twinscape eingebaute Hubboden gehört zur Show. Eben kann der Boden noch als Tanzfläche genutzt werden. Dann werden die Gäste gebeten, die Fläche zu verlassen, und auf Knopfdruck senkt sich der Hubboden ab und gibt den Pool frei. Im Gegensatz zu anderen Systemen, bei denen beispielsweise hydraulisch bewegte Stützen zum Einsatz kommen, Schwimmt dieser Hubboden und wird einfach durch Edelstahlseile nach unten gezogen. Das heißt: Die natürliche Position ist an der Oberfläche. Weil zu 90 % der Zeit ein Schwimmbad nicht genutzt wird und der Pool geschlossen ist, wird auch kein hydraulischer Druck auf das System und keine Spannung auf die Edelstahlseile ausgeübt. Somit besteht kein Energieverbrauch und kein Verschleiß. Die Seile sind nur dazu da, den Hubboden nach unten zu ziehen. Und man sieht praktisch nichts von der Konstruktion. Der Hubboden kann in 25 cm Steps auf jeder Höhe gestoppt werden. Integrierte Treppenstufen bewegen sich mit, wenn sich der Hubboden nach unten bewegt.
„Zwischen dem Rand des Hubbodens und dem Beckenkopf ist ein Spalt von 8 mm“, erläutert Robertus Plompen. Genauso bei der Treppe. „Trotzdem bleibt die Konstruktion stabil ohne hin- und herzuschwimmen.“ Der Hubboden liegt auf der Wasseroberfläche, hat aber eine enorme Tragkraft. Er wiegt ungefähr 6.000 kg. Hinzu kommen nochmal 2.000 kg Natursteinfliesen, mit denen die Platte belegt ist. Integrierte, vollgeschäumte und isolierende Auftriebstanks gleichen das Gewicht des Bodens aus und sind für einen zusätzlichen Auftrieb von 80 kg/m2 ausgelegt. „Versuchen Sie mal, einen Fußball unter Wasser zu drücken“, beschreibt Robertus Plompen anschaulich, mit welcher Kraft der Ball bzw. in diesem Fall die Platte hochgedrückt wird. „Der Hubboden wird, wenn er auf die höchste Ebene hochgefahren wird, automatisch verriegelt. Dann beträgt die Tragkraft sogar 250 kg/m2. Das heißt im unverriegelten Zustand können 44 Personen gleichzeitig darauf stehen, im verriegelten theoretisch sogar 147 Personen. Das ginge aber nur, wenn alle sehr eng beieinanderstehen. Für Servicearbeiten hat der Hubboden eine Zugangsöffnung, um einsteigen zu können.“
Hinter dem Pool erhebt sich eine 3 m hohe Steinwand, über die Wasser als geschlossener Vorhang nach unten fließt, um dann in einem breiten Kanal zu münden und zur Aufbereitungstechnik abtransportiert zu werden. Denn auch diese Wasserattraktion hat ihren eigenen Aufbereitungskreislauf. „Das Wasser muss desinfiziert“, erklärt Robertus Plompen, „sonst würde die Wand schnell grün. Und unten um das Becken herum spielen Kinder. Da ist die Desinfektion des Wassers unverzichtbar.“ Auch die Scheinwerfer der Wasserwand sind an die Lichttechnik angeschlossen.
Auf den beiden Längsseiten ist das Becken unterkellert. Hier ist die jeweilige Aufbereitungstechnik installiert. Allein 30 Pumpen sind für die Fontänen im Einsatz. An einer ausgeklügelten Steuerungstechnik können die Bauherren die Anlage kontrollieren. Und auf Knopfdruck kann die Sound- & Lightshow beginnen.
Weitere Informationen gibt es hier
Hubboden:
Twinscape Group Ltd.
9 & 10 Sovereign Centre
Farthing Road
Ipswich, Suffolk, IP1 5AP
United Kingdom
Tel +44 1473 938 689
info@twinscapegroup.com
www.twinscapegroup.com
Kontakt in Deutschland:
Konzeptpools GmbH
48308 Senden
Tel.: 02536 346650
info@konzeptpools.de
www.konzeptpools.de
Poolbau:
Watershape Consulting
Dave Peterson
Solana Beach
CA 92072
info@watershape.com
www.watershape.com
und
Paradise Pools & Gardens
Alan Crownover
Campbell
CA 95008
info@paradisepoolsandgardens.com
www.paradisepoolsandgardens.com