Über zwei Jahre zog sich der Bau dieser außergewöhnlichen Schwimmhalle hin. Eine intensive, für alle Beteiligten ebenso fordernde wie spannende Zeit. „Dabei wurden meine Vorstellungen ständig mit der Ausführbarkeit durch die beauftragten Handwerksfirmen abgeglichen und dem Stand der Arbeiten angepasst“, erzählt der Bauherr. Im Mittelpunkt stand die Transformation der renovierungsbedürftigen, im Souterrain eines Einfamilienhauses befindlichen Schwimmhalle zu einer modernen, sowohl technisch als auch gestalterisch außergewöhnlichen Wellnessoase.

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In einem ersten Schritt wurde der vorhandene 10 x 5 m große Pool von der beauftragten Firma Meyer Bauabdichtung aus Waiblingen bis auf den Rohbeton zurückgebaut, der Beton ertüchtigt und dann mit dem Meyer-Pren-Abdichtungssystem ausgekleidet. Anschließend wurden vom Steinmetzbetrieb Gebrüder Ohl großformatige blaue Granitplatten im Becken mittels „Butterfly“-Technik verlegt, die einen intensiven Blauton im Wasser erzeugen. Speziell für dieses Projekt wurde außerdem von Meyer Bauabdichtung als Spezialkonstruktion eine neue Schlitzrinne aus Granit konstruiert, die dann von der Stuttgarter Firma Karl Körner eingebaut wurde. Die Schlitzrinne wirkt im Prinzip wie ein umlaufender Skimmer, das heißt der Überlauf liegt direkt unterhalb des Beckenrandes und stellt gleichzeitig eine Art Handlauf dar. Die Rinne ist mit dem Granitbelag „Azul Macaubas“ ausgekleidet, der für Reinigungsarbeiten abnehmbar ist. Rutschfeste Fliesen in Holzoptik umrahmen das Becken.

Des Weiteren wurde das Becken mit neuen Einbauteilen und Wasserattraktionen aus dem Ospa-Programm ausgestattet. Dazu gehören eine Gegenstromanlage und gleich fünf RGB-W-Unterwasserscheinwerfer. Die veraltete Aufbereitungstechnik, die nochmal ein Stockwerk tiefer unmittelbar am Beckenkörper eingebaut ist, wurde durch eine moderne Ospa-Schwimmbadtechnik ersetzt. Zur Ausstattung gehören eine Aktivkohlefilteranlage EcoClean, die Desinfektionsanlage BlueClear, Dosiertechnik für pH-Heben und -Senken, der Schaltschrank und die Poolsteuerung BlueControl. Am Display der Steuerung kann der Bauherr seine Wasserwerte abrufen und bei Bedarf korrigieren, aber auch seine Wasserattraktionen, die Beleuchtung und die Lüftungstechnik steuern. Beheizt wird die Schwimmhalle über ein Blockheizkraftwerk, das Wohnhaus und Schwimmhalle mit Strom und Wärme versorgt.

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Nach Fertigstellung der Poolbauarbeiten wurden weitere Ideen des Bauherrn umgesetzt, um den relativ niedrigen Raum optisch zu vergrößern. Erreicht wurde dies vor allem durch von der Firma Fritscher und Lewicki geplante und umgesetzte Konstruktion aus Spiegelelementen an der Decke, die mit dem rostfreien Metallunterbau durch eine Klebeverbindung dauerhaft verbunden sind. Die Spiegel vergrößern optisch den Raum und geben scheinbar mehr Höhe. Auf einer Wandseite wurde ein raumhohes Wandbild realisiert, das eine Unterwasserwelt zeigt und das Raumerlebnis noch einmal multipliziert. Die Wand wurde dann zusätzlich mit einem Schutzlack versehen, der sie vor Feuchteschäden schützt und dem Bild mehr Tiefe gibt. Der besondere Reiz dieser Schwimmhalle entsteht aber durch eine ausgeklügelte Lichttechnik: LED-Lichtbänder verwandeln die ganze Schwimmhalle in ein Spiegelkabinett.

Eine Herausforderung war auch die vom Bauherrn gewünschte 4 x 3 m große Videowand. Dabei waren die permanent gegebene 50-prozentige relative Luftfeuchte im Raum und die 30° Celsius Raumlufttemperatur zu berücksichtigen. Mit der aus 40 in sich geschlossenen Pixelkacheln bestehenden, ständig hinterlüfteten Outdoor-Videowand funktioniert das sehr gut. Eine Sauna und ein Dampfbad von KLAFS, die Dusche und eine Bar vervollständigen die Wellnessoase. Text und Fotos: bernhardmuellerfoto.de

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