Platz genug war auf dem Grundstück vorhanden: Ein großes ländliches Anwesen in Baden-Württemberg sollte um eine Schwimmhalle erweitert werden. So beauftragte der Bauherr das Architekturbüro Kalis Innovation mit der Erstellung eines Anbaus ans bestehende Wohngebäude, in den die Schwimmhalle integriert werden sollte. Als Partner wurden das Schwimmbadbau-Unternehmen SHS Schmierer in Fellbach und die Meyer GmbH, Waiblingen, für die Abdichtungsarbeiten mit ins Team geholt. Da der Besitzer selbst ein Bauunternehmen hat, führte er viele Arbeiten in Eigenleistung aus.

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Nach mehreren Vorgesprächen fiel die Entscheidung auf ein 8 x 4 m großes und 1,50 m tiefes Skimmerbecken aus Ortbeton, mit einer Meyer-Pren-Abdichtung versehen und dann mit Bisazza-Mosaiken ausgekleidet. Die Meyer-Pren-Abdichtung ist ein langjährig bewährtes System, das dem Bauherrn die Dichtheit des Pools garantiert. Boden und Wände werden präpariert, profiliert, mit einer Grundierung versehen, auf die dann nahtlos eine Heißspritzfolie in 3 mm Schichtstärke aufgebracht wird. Schließlich folgt die Verbundschicht, auf die die Mosaike aufgebracht werden können. Die Meyer-Pren-Abdichtung wurde bis zu 50 cm über dem Wasserspiegel gezogen, um einer Kapillarbildung entgegenzuwirken. Außerdem sind Wände und Decke mit der ISO-Wärmedämmung und -Dampfsperre ausgekleidet, um den Raum bauphysikalisch als Dauerfeuchtraum zu präparieren.

Eine Besonderheit bei dem Projekt ist dabei die Positionierung des Beckens im Raum: Der Pool wurde auf Wunsch des Bauherrn auf zwei Seiten ganz an die Wand herangeschoben. „Bei einem Hallenbad braucht man keinen Beckenumgang auf allen vier Seiten“, betont Ullrich Staib, Geschäftsführer von SHS Schmierer. Das heißt zur Wandseite ist die Beckenwand gleichzeitig die Außenwand des Gebäudes. Dies wird umso deutlicher, da nicht nur das Becken selbst mit den Mosaiken ausgekleidet wurde, sondern diese ziehen sich an beiden Wänden ohne Versatzstufe und nahtlos in einem Stück bis zur Decke empor. Dadurch wirken die mächtigen Wände umso imposanter. Und der Farbverlauf in den Bisazza-Mosaiken gibt den Wänden noch einmal einen besonderen optischen Touch. Je nach Lichteinfall scheinen sie sich zu bewegen.

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Zur Attraktionsausstattung des Beckens gehören eine Gegenstromanlage und ein Nackenschwall, der hinter dem Pool aus der Wand tritt. Der Nackenschwall ist ein Eigenbau von SHS Schmierer, die Gegenstromanlage wurde nach Vorgaben von SHS Schmierer von Hugo Lahme gebaut und ist mit deren Bauteilen bestückt. Auch die Unterwasserscheinwerfer sind von Hugo Lahme. Im Untergeschoss des Gebäudes und direkt am Beckenkörper ist die Schwimmbadtechnik installiert. Das Betonbecken steht aufgeständert im Untergeschoss und ist umgehbar. Zum Einsatz kommt eine Filteranlage mit der Ospa-Steuerung CompactControl – eine digitale Schwimmbadsteuerung zur Steuerung von Filteranlage und Pumpe sowie zur Messung und Regelung der Wasserwerte. Auch die Herget-Lüftungstechnik fand im Untergeschoss ihren Platz. Über ein Kanalsystem und Schlitzschienen wird die entfeuchtete und erwärmte Luft in die Schwimmhalle eingebracht, sodass eine angenehme Wohlfühlatmosphäre im Raum gewährleistet ist und die Familie sich darin häufig länger aufhält als nur zum Schwimmen.

Im Untergeschoss befinden sich außerdem noch weitere Räumlichkeiten wie zum Beispiel ein Partyraum. Und eine KLAFS Sauna fand auch noch ihren Platz.

Fotos: Tom Philippi