Der Bauherr war ein guter Bekannter von Ullrich Staib. Vor etwa fünf Jahren hatte ihm der Schwimmbadbauer einen Pool in seinem Wohnhaus im Raum Stuttgart gebaut, und auch danach hielt er Kontakt zu ihm, kam regelmäßig in die Ausstellung von SHS Schmierer nach Fellbach, um sich über Neuheiten zu informieren oder einfach bei einem Kaffee den Plausch zu pflegen. Mit seiner Schwimmhalle war der Bauherr eigentlich sehr zufrieden. Dank der Hanglage des Grundstücks und raumhoher Glasscheiben genießen die Bauherrn vom Wohnhaus und der Schwimmhalle den weiten Ausblick in die Landschaft. Die Anlage wirkt großzügig, transparent und einladend. Das ca. 8 x 4 m große Überlaufbecken wurde seinerzeit aus Ortbeton errichtet, mit einer Meyer-Pren-Abdichtung versehen und dann mit einem Oberflächenbelag beschichtet. Das Becken verfügt über eine Gegenstromanlage und Scheinwerfer. Die Beheizung erfolgt über die hauseigene Wärmepumpe. Und eine Klafs-Sauna mit großer Glasscheibe gehört ebenfalls zur Ausstattung.

Bei einem dieser Besuche kam dann das Thema einer neuen Oberflächenbeschichtung für das Schwimmbecken auf, da die vorhandene eine Ertüchtigung nötig hatte. Dabei fragte der Bauherr um Rat, ob es nicht noch ein anderes, moderneres Material gäbe. Ullrich Staib zog die Firma Meyer hinzu, die die Abdichtungsarbeiten durchgeführt hatte. Ein Vor-Ort-Termin und die Inspektion des Schwimmbeckens ergaben, dass der Beckenkörper und die Meyer-Pren-Abdichtung in Ordnung und funktionsfähig waren. Auch die seinerzeit installierte Ospa-Schwimmbadtechnik verrichtete reibungslos ihren Dienst und konnte bleiben. Die Technik und die Abdichtung funktionierten demnach einwandfrei. Was dem Bauherrn nicht mehr gefiel, war die Beckenauskleidung. Hierzu suchte er Rat bei den erfahrenen Poolbauern.

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Die Firma Meyer schlug ihm ein neues Material vor: Laminam – das sind großformatige und dünne Keramikplatten, die sowohl im Einrichtungs- als auch im Außenbereich und zur Auskleidung von Schwimmbecken Verwendung finden. Aufgrund der absoluten Ebenheit und Maßhaltigkeit, des extrem geringen Gewichts und der hohen Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse und Abnutzung sind die Laminam-Platten ideal für den Einsatz im Architekturbereich. Die Großkeramik gibt es in 15 verschiedenen Kollektionen und mehr als 100 Oberflächen sowie drei Größen: 1000 x 3000 mm mit 3 und 5 mm Stärke, 1200 x 3000 mm in 5 mm Stärke und 1620 x 3240 mm in 5, 12 und 20 mm Stärke. Das Material gefiel dem Bauherrn auf Anhieb wegen der glatten Oberfläche und den neuen modernen Farben. Laminam gibt es auch in rutschfester Ausführung beispielsweise für Treppen und für den Umgangsbereich. Er entschied sich für das größte Format der Laminam-Fliesen in der Farbe Weiß, die dem Beckenwasser eine helle frische Anmutung verleiht. Ein weiterer Vorteil: Durch die Größe der Platten gibt es keine Horizontalfugen im Becken.

So wurde nur die alte Beckenbeschichtung angeschliffen sowie einige Einbauteile erneuert. „Ein Vorteil der Laminam-Fliesen ist auch“, so Ullrich Staib, „dass für die großen Fliesen keine Einbauteile versetzt werden müssen.“ Denn beim Einbau herkömmlicher Fliesen gibt es oft Probleme mit dem Fugenraster sowie den Anschlüssen und Anpassungen an Einbauteile. Das Verlegen der Laminam-Platten übernahm die Firma Körner aus Stuttgart, die auf Laminam spezialisiert ist. Denn nur wenige Fliesenverleger sind überhaupt in der Lage, Laminam zu verlegen. Es gilt die alte Regel: Je größer und je dünner eine Fliese ist, desto schwieriger ist auch das Verlegen. Der Untergrund muss exakt planeben sein. Beste Erfahrung mit der Untergrundhaftung dieser großformatigen Fliesen hat die Firma Körner in Verbindung mit der Abdichtung Meyer-Pren. Die dünnen Platten werden aus transporttechnischen Gründen faserverstärkt geliefert, und die Platten müssen hohlraumfrei verlegt werden. Außerdem wird das entsprechende Werkzeug wie zum Beispiel eine Wasserstrahl-Schneidemaschine benötigt. Nur eine auf die Verarbeitung der Laminam-Fliesen spezialisierte Fachfirma kann die einwandfreie Verlegung gewährleisten. Der Unterschied zu früher ist verblüffend und beeindruckte nicht nur den Bauherrn: Obwohl nur die Beckenoberfläche neu verfliest wurde, präsentiert sich das Becken jetzt in einem neuen, viel attraktiveren Outfit. Fotos: Tom Philippi

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