Bauphysikalische Sicherheit ist die Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Ausbau von Wellness- und Schwimmbadanlagen in Bezug auf das Gebäude. Neben einem zuverlässigen Wärme- und Feuchteschutz spielt auch die Raumakustik eine entscheidende Rolle, um dauerhafte Bausicherheit und gleichzeitig höchsten Komfort zu gewährleisten.
Ein zentrales Planungsprinzip besteht darin, die Klimabedingungen jedes einzelnen Raums exakt zu definieren. Erst wenn klar ist, welche Temperatur- und Feuchteverhältnisse vorherrschen, lassen sich die erforderlichen Maßnahmen fachgerecht umsetzen. Grundsätzlich lassen sich drei unterschiedliche Klima-Kategorien unterscheiden:
1. Konstantes Normalklima
Räume wie Empfangsbereiche, Flure, Umkleiden oder Technikräume weisen in der Regel ein klassisches Wohnraumklima auf: Temperaturen von 20 bis 23° Celsius bei etwa 50 % relativer Luftfeuchtigkeit. Hier gelten die Vorgaben der Energieeinsparverordnung hinsichtlich Wärmeschutz. Wichtig ist die konsequente Vermeidung von Wärmebrücken sowie eine klare Trennung zu angrenzenden, feuchteren Bereichen. Zusätzliche Maßnahmen zum Feuchteschutz sind in der Regel nicht erforderlich.
2. Wechsel-Klima
Duschzonen oder Whirlpools erzeugen ein Klima mit schwankender Luftfeuchtigkeit und höheren Temperaturen (ca. 25° Celsius). Um Kondensatbildung an Wand- und Deckenflächen zu vermeiden, ist ein hochwertiger Wärmeschutz unverzichtbar. Die Oberflächentemperaturen müssen nahe an der Raumtemperatur liegen. Eine zusätzliche Innendämmung mit integrierter Dampfsperre ist hier besonders vorteilhaft: Sie reduziert Wärmebrücken, schützt die Bauteile vor Feuchtigkeit und sorgt dauerhaft für trockene, behagliche Oberflächen.
3. Schwimmhallen-Klima
In Schwimmhallen herrscht ein dauerhaft warmes und feuchtes Klima – typischerweise über 30° Celsius bei rund 60 % relativer Luftfeuchte. Das bedeutet, dass die Luft hier etwa doppelt so viel Feuchtigkeit enthält wie im normalen Wohnraum. Entsprechend hoch sind die bauphysikalischen Anforderungen.
Die Umschließungsflächen müssen so geplant und ausgeführt werden, dass es weder auf Oberflächen noch innerhalb der Bauteile zu Kondensat kommt. Außenwände erhalten üblicherweise eine hochwertige Außendämmung. Dennoch bleibt die zusätzliche Innendämmung mit Aludampfsperre sinnvoll, da sie Wärmebrücken zuverlässig abdeckt und alle Flächen warm und trocken hält.
Für Decken gilt: In der Regel sind schwimmbadseitig Wärmedämmung mit Dampfsperre erforderlich. Damit wird sichergestellt, dass Wärme und Feuchte im Raum bleiben und nicht in die Baukonstruktion eindringen. Abgehängte Decken bieten darüber hinaus vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: von indirekter Beleuchtung über integrierte Lautsprecher bis hin zu stimmungsvollen Akustiklösungen. Technik wie Lüftungskanäle oder Kabel kann elegant verborgen werden. Wichtig ist jedoch, dass ausschließlich für Schwimmhallen zugelassene Feuchtraumpaneele eingesetzt werden. Gipsbauplatten sind hier ungeeignet.
Fazit:
Die richtige bauphysikalische Planung ist der Schlüssel für langlebige, komfortable Wellness- und Schwimmbadbereiche. Nur wenn Wärme- und Feuchteschutz sowie Akustik auf die jeweiligen Raumklimata abgestimmt werden, sind Bausicherheit und Wohlbefinden dauerhaft gewährleistet.
Weitere Informationen zum sicheren Schwimmhallenausbau finden Sie unter www.iso.de.