Wasserbehandlung, ob innerlich oder äußerlich, ob heiß oder kalt, ist im Grunde nichts Neues. Es gibt sie schon seit Jahrtausenden, Der Römer Antonio Musa ist der Vater der sogenannten Hydrotherapie, der mit kalten Bädern Kaiser Augustus geheilt hat. Im Mittelalter gerieten die Wasseranwendungen in Vergessenheit, teils durch die rigiden Moralvorstellungen der damaligen Zeit, teils auch, weil man glaubte, dass das Wasser Infektionskrankheiten übertragen würde. Erst im 18. Jahrhundert wurde das Wasser als Gesundheits- und Lebenselixier wieder entdeckt. Seebäder und Kurorte entstanden. Im 19. Jahrhundert begann der Pfarrer Sebastian Kneipp, Kaltwasserbehandlungen an sich zu testen und badete jeden Tag in der eiskalten Donau.

Aber erst in neuerer Zeit hat man herausgefunden, was mit unserem Körper im Wasser und durch die Wassermassage wirklich passiert. Der Körper verliert im Wasser scheinbar soviel an Gewicht, wie die von ihm verdrängte Flüssigkeitsmenge wiegt. Das sind 10 % des Körpergewichts. Das heißt wenn wir bis zum Hals im Wasser stehen, wiegt der Körper nur noch 10 % des ursprünglichen Gewichts. Es entsteht ein Gefühl der Leichtigkeit, Muskelverspannungen reduzieren sich, durch die Entlastung der Gelenke werden Schmerzen gelindert, und das Bewegungsausmaß vergrößert sich in den Gelenken. Dadurch wird das Herz-Kreislauf-System angeregt, das Blut schneller zum Herzen zurückgepumpt und vermehrt Sauerstoff ins Blut aufgenommen. Aber noch ein anderer Punkt ist wichtig: Steigen wir ins Wasser, so wirkt das Gewicht der umgebenden Wassermenge als zusätzlicher hydrostatischer Druck. Stehen wir bis zu den Schultern im Wasser, so lastet, verteilt auf die gesamte eingetauchte Körperoberfläche, ein zusätzlicher Druck von etwa 1200 kg auf uns. Der Körper wird leicht zusammengedrückt, was zu messbaren Umfangsverminderungen von ein bis mehreren Zentimetern führt. Besonders die Venen und Lymphgefäße werden von diesem Druck beeinflusst. Blut wird verstärkt in Richtung Herz transportiert. Darauf reagiert der Körper mit einer allgemeinen Kreislaufanregung, und das Blut wird stärker mit Sauerstoff versorgt.

Aber auch die Wassermassage wirkt wohltuend auf den ganzen Körper. Bekannt ist: Massage reduziert die Muskelspannung, regt den Stoffwechsel an, und es kommt zu einer besseren Durchblutung. Im Prinzip das gleiche gilt für die so genannte Hydromassage. „hydro“ heißt auf griechisch Wasser, Massage ist aus dem Arabischen abgeleitet und bedeutet Heilbehandlung. Der Massagestrahl des Wassers bewirkt eine Akupressur auf diesen Körperstellen und aktiviert die Energiebahnen im Körper. Interessant dabei ist, dass der Mensch selbst fühlt, was ihm guttut. Das heißt er findet selbsttätig die Punkte an seinem Körper, an denen ihm der Massagestrahl besonderes Wohlbefinden bereitet.

Wie wohltuend die Massagedüsen im Pool auf den Körper wirken, kann man zwar ausführlich beschreiben, doch viel anschaulich ist es, wenn man Gelegenheit hat, die Wirkung von Massagedüsen einmal selbst zu erfahren. Bei einem Probebad in einem Pool mit Massagedüsen wird dann schnell deutlich, was für eine Wohltat es ist, wenn der Massagestrahl auf verspannte und schmerzende Muskeln trifft. Natürlich müssen die Düsen individuell den Bedürfnissen der Poolbesitzer angepasst werden: Nehmen wir ein Beispiel: ein Ehepaar, er 1,85 m groß und Schmerzen im Rücken und dem Nacken, sie Hausfrau, 1,60 m groß mit Arthrose und auch Schmerzen im Rücken. Welche Düsen müssen nun an welcher Stelle im Becken platziert werden, damit den Bedürfnissen der Kunden entsprochen wird? Es ist zu empfehlen, für beide Personen die Düsen auf unterschiedlichen Höhen zu platzieren. Für die „kleine“ Ehefrau sollten die Düsen alle von der Hüfte an abwärts platziert werden. Für den Ehemann mit den Rückenproblemen sollten die Düsen soweit wie möglich oben platziert werden. Da dies bei Pools mit Überlaufrinne nur bedingt möglich ist, könnte eine zusätzliche Schwalldusche ebenfalls eingebaut werden.

Beim Einbau der Massagedüsen in die Beckenwand muss der Badende die Düsen stehend anwenden können. Da der zu massierende Muskel immer entspannt sein sollte, ist der Einbau einer Haltestange empfehlenswert. Eine weitere Möglichkeit ist der Einbau in eine Treppe. Empfehlenswert ist auch, eine Bodendüse für die Fußreflexzonenmassage oder sogar noch eine Düse für die Handreflexzonenmassage zu berücksichtigen.

Nun könnte der Einwand kommen: Was ist an der Hydromassage so anders als bei anderen Wellnessangeboten? Die Sauna fördert auch die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an, aber dies ist nur eine allgemeine Entspannung, die auch beim Treiben auf dem Wasser möglich wäre. Die Hydromassage fördert zusätzlich eine lokale, individuelle Entspannung der gewünschten Muskulatur. Und wenn zusätzlich der Massageschlauch zum Einsatz kommt, kann gezielt eine noch tiefere Entspannung erreicht werden.