Poolbesitzer sollten wissen: Ein Schwimmbad braucht Pflege, sonst ist die Freude bald dahin, und man wird mit teuren Instandsetzungskosten bestraft. Wenn der Pool im vergangenen Herbst ordnungsgemäß in den Winterschlag geschickt wurde, dann dürfte es auch kein Problem sein, jetzt im Frühjahr das Becken wieder in Betrieb zu nehmen. Zu einer ordnungsgemäßen Überwinterung gehört, dass der Wasserspiegel bis unter die Einlaufdüsen abgesenkt wurde. Eisbrecher wie Styroporblöcke oder ähnliches wurden eingesetzt, damit der Pool nicht zufriert. Und ein Überwinterungsmittel wurde zugegeben. Dies erleichtert nun erheblich die Frühjahrsreinigung. Dazu hat man ab und zu mal den pH-Wert überprüft, denn das ist auch im Winter notwendig, und vielleicht auch ab und an die Umwälzanlage eingeschaltet. Aber nur über die Bodenabsaugung. Dann dürfte jetzt die Wiederinbetriebnahme vor keinen größeren Problemen stehen.
Soll das Wasser über den Winter drinbleiben oder nicht? Während man früher das Wasser meist abgelassen hat, außer bei hohem Grundwasserspiegel, denn dann besteht die Gefahr, dass der Beckenkörper beschädigt wird, neigt man heute eher dazu, das Wasser über den Winter im Becken zu belassen. Der Wasserspiegel wird dann nur unterhalb der Einlassdüsen abgesenkt.
Beim nun anstehenden Frühjahrsputz wird es natürlich abgelassen, und die Wände müssen von den Verunreinigungen des Winters befreit werden. Fürs Putzen des Beckens gibt es verschiedene Reiniger im Fachhandel. Kalkablagerungen bekommt man am besten weg mit einem sauren Reiniger. Verwenden Sie aber keine Salzsäure. Für organische Verunreinigungen wie Fett, Erde etc. wird am besten ein alkalischer Reiniger genommen. Denken Sie aber daran: Niemals verschiedene Reiniger zusammenschütten. Zu beachten ist auch: Die Reinigerbrühe, die sich am Bodenboden sammelt, darf nicht längere Zeit dort stehen bleiben, sonst wird das Material beschädigt. Deshalb am besten immer mit dem Wasserschlauch nachspülen.


Wenn die Beckenwände wieder blinken, geht’s an die Einbauteile: Unterwasserscheinwerfer, Einströmdüsen, Skimmer, Gegenstromanlage und was das Becken sonst noch beinhaltet. Sollte hier etwas nicht mehr in Ordnung sein, am besten den Kundendienst rufen, denn selber basteln geht selten gut. Bei der Gelegenheit auch die Abdeckung ausrollen und den Panzer reinigen. Auch dafür gibt es entsprechende Mittel im Fachhandel. Die Gelegenheit ist auch günstig, beschädigte Teile auszutauschen. Besser jetzt als im Hochsommer, wenn der Pool fast täglich genutzt wird. Auch die Rinne, sofern vorhanden, kontrollieren und mal richtig durchputzen. Aber fragen Sie vorher den Schwimmbadbauer, welches Mittel Sie nehmen. Denken Sie aber daran, dass im Frühjahr, wenn die ersten warmen Tage wieder anstehen, die meisten Poolbesitzer mit dem Frühjahrscheck beginnen und bei Problemen den Kundendienst rufen. Der hat auch nur zwei Arme und zwei Hände. Also lieber rechtzeitig um das gute Stück im Garten kümmern.
Nun kann frisches Wasser eingefühlt werden. Wenn Sie sehr hartes Wasser haben, empfiehlt es sich, das Wasser zuerst über eine Enthärtungsanlage laufen zu lassen. Zu hartes Wasser führt meist zu Problemen wie Kalkausfall, Filterverstopfung und pH-Anstieg. Achten Sie schon beim Befüllen des Beckens auf den pH-Wert. Durch die im Wasser gelöste Kohlensäure wird der Kalk zunächst gebunden. Aber die Kohlensäure gast, und der Kalk fällt aus. Folge: Der pH-Wert steigt an. Deshalb muss die flüchtige, gasförmige Kohlensäure durch eine bleibende Säure ersetzt werden. Durch Zugabe eines pH-Senkers kann das Ansteigen verhindert werden. Daher immer mal wieder zwischendurch den pH-Wert prüfen und korrigieren. Nach einiger Zeit stellt sich dann ein Gleichgewichtszustand ein.
Nun kommen wir zum Filter, das Herzstück der Wasseraufbereitung. Überprüfen Sie die Pumpe und den Fasernfänger auf ihre Funktionstüchtigkeit. Auch der Sand sollte begutachtet werden. Ist er verbacken, muss er ausgetauscht werden. Gehen die Armaturen noch leicht? Auch diese sollten einem Test unterworfen werden.
Alles durchgecheckt, und das Becken ist wieder gefüllt. Doch nach ein paar Tagen verfärbt sich das Wasser. Wie kann das geschehen? Die Verursacher sind meist im Füllwasser enthaltene Metallionen. Diese werden vom Chlor oxidiert und erhalten so eine andere Färbung. Um das abzustellen, empfiehlt sich eine Stoßchlorung. Etwa 3 bis 4 g Aktivchlor pro Kubikmeter Beckeninhalt beschleunigt die Oxidation, und die ausfallenden Flocken werden gröber und filtrierbar. Hilft das auch nicht, kann bei Sandfiltern ein Flockungsmittel eingesetzt werden. Dann sollte die Wasseroberfläche wieder strahlend blau oder türkis sein, und der neuen Badesaison steht nichts mehr im Wege.
Checkliste für die Inbetriebnahme
- Beckenwasser: In der Regel wird das Wasser in einem Freibad im Frühjahr ausgetauscht. Im Hallenbad etwa alle zwei Jahre. Wer unbedingt Wasser sparen möchte, sollte wenigstens 50 % austauschen. Verwendet wird normales Leitungswasser. Brunnenwasser verursacht meist Probleme wegen des hohen Eisengehaltes. Und regelmäßig Frischwasser während des laufenden Betriebes zugeben. Sonst kommt es zu einer Aufsalzung des Wassers mit entsprechenden anderen Problemen wie etwa Korrosion an Metallteilen.
- Schwimmbecken: Unterziehen Sie dem Becken vor Saisonstart eine Grundreinigung. Aber keine Reinigungspads oder ähnliches verwenden. Das gibt Kratzer auf der Beckenoberfläche. Auch den Skimmerkasten nicht vergessen.
- Filteranlage: Vor Saisonstart empfiehlt sich eine Entkalkung und Entkeimung des Filters. Der Sand im Filter sollte etwa alle zwei bis drei Jahre gewechselt werden. Und während des laufenden Betriebs das regelmäßige Rückspülen nicht vergessen.
- Pflegemittel: Regelmäßig den pH-Wert kontrollieren und korrigieren. Meist muss er mittels pH-Senker wieder in den richtigen Bereich von 7 bis 7,4 gebracht werden. Regelmäßig ein Desinfektions- und Oxidationsmittel zugeben. Pflegemittel sollten immer vorrätig sein. Zur Schnelldesinfektion bei Beckenbefüllung und zum Troubleshooting verwendet man schnelllösliches Chlor. Regelmäßig auch ein Algizid gegen Algenwachstum zugeben. Viele Desinfektionsmittel enthalten bereits ein Algizid. Trübungen und kleine Schmutzpartikel werden mit einem Flockungsmittel entfernt.
- Wasseranalyse: Im Schwimmbadfachhandel bekommen Sie ein Messbesteck für den pH-Wert und den Chlorgehalt. Egal ob nach der Tröpfchenmethode, mit dem Pooltester, mit DPD-Pastillen oder einem Quicktest-Analysestreifen, die regelmäßige Wasseranalyse muss sein. Sie vermeiden Fehlmessungen, wenn Sie sich genau an die Bedienungsanleitung halten und wenn das Verfallsdatum der Indikatoren nicht abgelaufen ist. Den pH-Wert zu Beginn der Saison etwas häufiger messen, etwa alle drei Tage, da dieser bei frischem Wasser erstmal ansteigt.
Um die Arbeiten zu erleichtern, haben wir auf Grundlage des Chemoform-Wasserpflegesystems eine Liste der wichtigsten Schritte zusammengestellt:
- Grobe Verunreinigungen werden mit Laub- und Bodenkescher entfernt, damit der Beckenablauf nicht verstopft.
- Lassen Sie nun Ihr Becken vollständig leerlaufen, um Kalkablagerungen und hartnäckige Verschmutzungen beseitigen zu können. Die Beckenentleerung ist notwendig, da nur so die Reinigungsmittel wirksam sind.
- Zum Reinigen von Beckenwänden und -boden wird der Einsatz eines Grundreinigers gegen Kalkablagerungen und Verkrustungen empfohlen. Dieser greift Kunststoffe nicht an, sollte jedoch nicht mit säureempfindlichen Materialien oder den Beckenarmaturen in Berührung kommen. Tragen Sie den Grundreiniger mit Wasser verdünnt auf und bürsten Sie ihn ein. Nach fünf bis zehn Minuten Einwirkzeit nochmals überbürsten und gründlich mit Wasser abspülen. Vorsicht: Es sollte ein Folienschwamm oder eine weiche Folienbürste verwendet werden. Den Reiniger nicht eintrocken, sondern nur einwirken lassen. Bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen empfiehlt sich der Einsatz eines Grundreinigers, der länger auf der verschmutzten Fläche bleibt. Dieser wird unverdünnt direkt auf die Verschmutzung gesprüht.
- Ruß- und Fettverschmutzungen, die sich durch den Wasserspiegel am Beckenrand abgelagert haben, lassen sich mit einem Beckenrandreiniger entfernen. Dieser alkalische Reiniger entfernt Ruß-, Fett- und Kosmetikverschmutzungen. Der Beckenrandreiniger wird je nach Verschmutzung 1 : 3 bis 1 : 10 mit Wasser verdünnt aufgetragen. Lassen Sie ihn einwirken, bürsten Sie bei Bedarf etwas nach und spülen mit klarem Wasser nach. Bei hartnäckigen Flecken den Vorgang einfach wiederholen. Auch hier gilt: Bei hartnäckigen Verschmutzungen empfiehlt sich der Einsatz eines dickflüssigen Reinigers, der länger auf der verschmutzten Fläche bleibt. Dieser Reiniger wird unverdünnt direkt auf die Verschmutzung gesprüht.
- Damit sich das Schwimmbecken bei der Neubefüllung nicht in ein Schaumbad verwandelt, sollten Sie es nach der Reinigung gründlich ausspülen. Wichtig ist auch, dass Sie zur Beckenreinigung nur die dafür vorgesehenen Mittel und keine Haushaltsreiniger verwenden, sonst kann die Wirksamkeit der Wasseraufbereitungsprodukte eingeschränkt werden.