Oft wissen die Poolbesitzer nicht, für welche der Möglichkeiten sie sich entscheiden sollen: Solarabsorber und -kollektoren, Wärmepumpe, Kraft-Wärme-Kopplung, Festbrennstoffkessel für Biomasse – welches System rechnet sich?

Fest steht: Die klassische Methode, das Freibad an die hauseigene Ölheizung anzuschließen, wird nur noch selten praktiziert. Bei steigenden Ölpreisen ist der sparsame Einsatz fossiler Energieträger selbstverständlich. Und es gibt Alternativen.

Erste und wichtigste Energiesparmaßnahme ist die Ausrüstung des Beckens mit einer Abdeckung. Eine Abdeckung reduziert den Wärmeverlust bei einem Freibad um bis zu 80 %. Oft wird von Poolbesitzern der Wärmeverlust unterschätzt, der bei einem nicht abgedeckten Schwimmbecken entsteht. So beträgt der Wärmeverlust je nach Außentemperatur bei einem nicht abgedeckten Becken rund 3° Celsius pro Nacht. Mit Abdeckung reduziert sich der Verlust auf 1° Celsius. Entsprechend weniger Energie muss zum Wiederaufheizen des Pools verwendet werden.

Welche Abdeckung nun verwendet wird, ist von den Vorlieben des Poolbesitzers, seinem Komfortanspruch und natürlich vom Geldbeutel abhängig. Das Spektrum reicht von der einfachen und preisgünstigen Noppenfolie bis hin zur komfortablen und automatischen Rollladenabdeckung.

Wie viel Energie nun tatsächlich eingespart wird, lässt sich natürlich nicht pauschal angeben und ist von dem jeweiligen Schwimmbad, von der Größe, der Konstruktion und anderen Faktoren abhängig. Dazu hat es schon einige Berechnungen gegeben. Fest steht: Die durchschnittlichen Kosten in der Badesaison, das heißt von Mai bis September, bei einer durchschnittlichen Wassertemperatur von 26° Celsius und einer durchschnittlichen Benutzungszeit von einer Stunde am Tag, liegen bei unter 3 Euro täglich.

Natürlich ist die Höhe der Energieeinsparung auch von der Art der Abdeckung abhängig. Den höchsten Komfort, aber auch das höchste Energieeinsparpotential bieten natürlich die schwimmenden Rollladenabdeckungen. Sie sind sowohl oberhalb als auch unterhalb des Wasserspiegels montierbar und in zahlreichen Einbauvarianten erhältlich. Ihr Funktionsprinzip ist sehr einfach: Der Rollladen besteht aus Lamellen aus PVC oder Polycarbonat, die mittels Nut und Feder miteinander verbunden und an den Enden wasserdicht verschlossen sind. Auf einer Edelstahl- oder Aluminiumwelle aufgewickelt, lässt sich die Abdeckung von einem Motor angetrieben auf der Wasseroberfläche auf- und zufahren. Sie bietet eine gute Isolierung und ist automatisch zu bedienen.

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Alternativen dazu sind die Mehrschichtabdeckungen, die per Hand über die Wasserfläche gezogen werden, und Luftpolster-Noppenfolien. Beide Varianten gehören ebenso wie der Rollladen zu den schwimmenden Abdeckungen. Eine andere Gruppe von Abdeckungen stellen die auf dem Beckenrand aufliegenden Konstruktionen dar. Sie sind in der Regel aus beidseitig beschichtetem Polyestergewebe, stabilisiert durch Alu-Querstreben, gefertigt. Folie und Aluprofile werden per Hand oder neuerdings auch elektrisch aufgewickelt. Diese Abdeckungen bieten einen hohen Unfallschutz, außerdem bedecken sie nicht nur die Wasseroberfläche, sondern auch den Beckenrand. Zur gleichen Kategorie gehören die Netzabdeckungen aus einem Polyestergewebe, die zumeist als Winterabdeckungen verwendet werden. Sie werden nicht für den täglichen Gebrauch, sondern meist vor Beginn des Winters installiert und im Frühling wieder demontiert.

Unser Energiespartipp: Auf eine Abdeckung für Ihren Pool sollten Sie keinesfalls verzichten. Lassen Sie sich von Ihrem Schwimmbadbauer beraten, welche Abdeckung für Sie die richtige ist.

Wie sieht es aber mit der Beheizung aus? Der Klassiker unter den alternativen Heizsystemen ist der Solarabsorber. Kostenlos liefert die Sonne zwar jede Menge Wärme für den Pool. Aber in unseren Breitengraden schafft sie es nur in den Sommermonaten, das Beckenwasser auf angenehme Badetemperaturen zu bringen. Mit Hilfe eines Solarabsorbers dagegen wird das Beckenwasser auch im Frühjahr und bis in den Herbst hinein auf angenehme Temperaturen gehalten. So lässt sich jede Menge Energie einsparen, und der Pool kann trotzdem auch an kälteren Tagen genutzt werden. Der Absorber verursacht keine zusätzlichen Energiekosten, da er in der Regel über die bereits vorhandene Filterpumpe betrieben wird.

Absorber sind unverglaste Solarkollektoren, die ein niedrigeres Temperaturniveau als verglaste Kollektoren aufweisen. Bei einem Schwimmbad wird das Poolwasser unmittelbar durch die schwarzen Absorber gepumpt, die aus Kunststoffröhren oder Kollektorplatten bestehen. Dort erwärmt es sich im Durchflussprinzip wie in einem Gartenschlauch, der in der Sonne liegt. Je schneller das Wasser durch die Absorber gefördert wird und ins Becken zurückfließt, umso höher ist der Energieeintrag und umso mehr solar erwärmtes Wasser steht dem Pool zur Verfügung. Die Wärmeverluste sind bei solchen Systemen sehr gering.

Das bedeutet: Die Beckenwassertemperatur liegt beim solar beheizten Schwimmbad, je nach Auslegung der Absorbergröße, um 4 bis 10° Celsius höher. So sind bereits Anfang Mai Wassertemperaturen von über 20° Celsius möglich. Während ein konventionell beheiztes, nicht abgedecktes Freibad mit rund 40 m3 Wasserinhalt bei 22° Celsius Wassertemperatur von Mai bis Oktober ein paar 100 Liter Liter Heizöl verbraucht, steht die Solarwärme zum Nulltarif zur Verfügung. Als Faustregel gilt, dass bei einem nicht abgedeckten Pool die Absorberfläche der Wasserfläche entsprechen sollte. Mit Abdeckung reduziert sich die erforderliche Absorberfläche auf 60 bis 70 %. Aus bestimmten Gründen, wenn zum Beispiel die Absorber weit weg vom Pool oder sehr hoch installiert werden müssen, empfiehlt sich der Einsatz einer zweiten Pumpe.

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Ein wichtiger Punkt bei der Planung ist der Standort. Die Absorber sollten immer möglichst nah am Schwimmbad aufgestellt werden, um die Leitungswege kurz und die Wärmeverluste gering zu halten. Ideal ist ein nach Süden hin orientiertes Dach mit einer Neigung von 15 bis 45°. Außerdem sollten windgeschützte Anlagen bevorzugt werden, da Wind die Absorber auskühlt.

Unser Energiespartipp: In Verbindung mit einer Abdeckung lässt sich mittels einer Solarabsorberanlage der Energiebedarf eines Pools erheblich reduzieren. Die Investition ist vergleichsweise gering, und selbst an bedeckten Tagen liefern die schwarzen Matten einen erheblichen Wärmegewinn ans Beckenwasser.

Die vollständige Beheizung des Pools nur mit einer Solarheizung ist theoretisch möglich, bringt aber auch Komforteinbußen, das heißt niedrigere Wassertemperaturen mit sich. Wünscht ein Bauherr aber eine durchgängige Temperatur von zum Beispiel 28° Celsius, egal bei welchem Wetter, empfiehlt sich der Einsatz einer Freibad-Wärmepumpe. Das lohnt sich: Die Energie wird kostenlos von Sonden aus der Umwelt gewonnen und dem Beckenwasser zur Verfügung gestellt. So lassen sich die Energiekosten drastisch senken. Zwar verbraucht der elektrische Antrieb des Verdichters Energie, doch das Gerät gibt weitaus mehr Energie ab, als es selbst verbraucht. Angegeben wird dies in der so genannten Leistungszahl. Moderne Wärmepumpen haben eine Leistungszahl von etwa 5 bis 6, das heißt man steckt 1 kWh hinein und bekommt 5 oder 6 kWh wieder heraus.

Genau genommen ist die Wärmepumpe nichts anderes als ein Kühlschrank, nur dass bei einem Kühlschrank den Lebensmitteln Wärme entzogen wird, um sie zu kühlen, sondern hier wird der Umgebung Wärme entzogen, um einen Raum oder das Wasser zu beheizen. Bei einer Freibadwärmepumpe ist die Leistung abhängig von dem Energiegehalt der Luft: Je wärmer die Außenluft ist, desto höher ist in der Regel die in ihr enthaltene Feuchtigkeit. Das heißt im Umkehrschluss: Je mehr die Temperatur abkühlt, desto mehr lässt auch ihre Leistung nach, weil kalte Luft weniger Feuchte enthält und trockene Luft sehr energiearm ist.

Eine Wärmepumpe ist natürlich teurer als der Solarabsorber, bietet aber eine höhere Energieeffizienz. Über ca. acht Monate im Jahr garantiert die Wärmepumpe angenehme Wassertemperaturen.

Unser Energiespartipp: Freibadwärmepumpen verlängern ganz erheblich die Badesaison, sind energieeffizient und umweltfreundlich. Die Wärmepumpe erlaubt den Betrieb des Pools ohne zusätzliche fossile Brennstoffe.

Ein Energiesystem, das in Deutschland immer mehr Anhänger findet, ist die Kraft-Wärme-Kopplung. Was bedeutet das? Bei der herkömmlichen Stromerzeugung wird die Kraft der Turbinen umgewandelt in Strom und Wärme. Während der Strom ins Netz eingespeist wird, verpufft die Wärme nutzlos. Die so vernichtete Wärme würde ausreichen, um ganz Deutschland Monate lang zu beheizen. Wenn ein Kraftwerk eine 100-prozentige Ausnutzung hätte, gäbe es überhaupt kein CO2-Problem.

Im Gegensatz dazu arbeitet ein Blockheizkraftwerk (BHKW) effektiv und stellt beides, also Strom und Wärme, zur Verfügung. Ein Wärmespeicher entkoppelt die Wärme von der Stromlieferung. In der Vergangenheit waren BHKWs viel zu groß, sodass sie nur von größeren Verbrauchern wie z.B. Industrieunternehmen, Hotels oder auch Thermen wirtschaftlich betrieben werden können. Mittlerweile hat sich das geändert. Die kompakte Bauweise moderner, Waschmaschinen großer BHKWs reicht mittlerweile von einigen Kilowatt bis zu mehreren 100 Megawatt. Von der eingesetzten Energie werden 70 % in Wärme und 30 % in Strom umgewandelt.

Auch das BHKW will gefüttert werden: entweder mit Erdöl, Gas oder alternativ auch mit Rapsöl oder Holz. Aber auch hier bekommt man weitaus mehr heraus, als man hineingegeben hat. Das BHKW ist also das genaue Gegenteil einer Stromheizung, bei der nur Strom verbraucht wird. Denn hier wird auch Strom erzeugt. Dabei wird in der Regel weitaus mehr Strom produziert, als tatsächlich benötigt wird. Doch der überzählige Strom geht nicht verloren, sondern kann ins örtliche Netz eingespeist werden. Die Einspeisevergütung ist allerdings seit Jahren rückläufig. Wie hoch die Vergütung ist, erfahren Sie von Ihrem jeweiligen Stromanbieter.

Der zweite Faktor ist die Wärme, die das BHKW liefert. Es erwärmt das Haus und natürlich auch das Wasser eines vorhandenen Frei- oder Hallenbades. Völlig kostenlos. Die Wärmelieferung richtet sich dabei nach den Anforderungen. Das Gerät läuft so lange, wie Wärme benötigt wird. Im Sommer natürlich weniger, im Winter mehr. Der Grundwärmebedarf des Gebäudes kann damit problemlos abgedeckt und ganz nebenbei auch das Poolwasser beheizt werden.

Unser Energiespartipp: Das BHKW ist ökologisch voll auf Höhe der Zeit und produziert keine CO2-Emissionen. Lassen Sie sich von einem Fachunternehmen zuerst Ihren mutmaßlichen Strom- und Wärmebedarf errechnen und dann eingehend beraten, wie Sie die Kraft-Wärme-Kopplung sinnvoll für sich einsetzen können. Wichtig ist, dass die Leistung in etwa dem zu erwartenden Bedarf entspricht. Und informieren Sie sich bei Ihrem Versorgungsunternehmen, wie hoch die Vergütung für den eingespeisten Strom ist.

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