Bei den Soft- oder Biosaunen handelt es sich nicht etwa um eine andere Kabinenart, die Saunakabinen aus Holz bleiben die gleichen. Sondern entscheidend sind hier der Ofen und die Steuerung. Denn damit lassen sich die Klimabedingungen in der Kabine so steuern, dass auf der einen Seite nach wie vor das klassische Finnische Saunabad möglich ist, das heißt hohe Temperatur und geringe relative Luftfeuchte, auf der anderen Seite können die Klimabedingungen in der Kabine so verändert werden, dass die Temperatur auf etwa 50 bis 55° Celsius sinkt und die relative Luftfeuchte ansteigt auf etwa 30 bis 40 %. Dieses feuchtwarme Klima wird von manchem Saunabesucher als angenehmer und verträglicher empfunden als die trockene Hitze in der Sauna. Zu verwechseln ist diese Badeform aber nicht mit einem Dampfbad, denn im Dampfbad herrschen 100 % relative Luftfeuchte vor.

In den meisten öffentlichen Bädern und Saunaanlagen kann der Gast zwischen Kabinen mit Finnischer Sauna und anderen mit Soft- oder Biosauna und noch mehr Badeformen wählen. Der private Saunabesitzer kann auch wählen, braucht dazu aber nur eine einzige Kabine. Denn die jeweilige Badeform, egal ob Finnische Sauna oder Biosauna, kann man bequem an der Steuerung abrufen. Entsprechend bieten viele Hersteller ihre Kabinenbaureihen sowohl als Finnische Sauna als auch mit Biosauna-Ausstattung an.

Als die ersten Kabinen dieser Art vor Jahren auf den Markt kamen, gab es Befürchtungen, die höhere Luftfeuchte könnte dem Holz schaden. Dies hat sich dann schnell als unbegründet erwiesen. Wichtig ist allerdings eine Zwangsentlüftung nach Ende des Bades, um die höhere Luftfeuchte aus der Kabine zu bekommen, damit das Holz trocknen kann. Diese Funktion ist in der Regel in den Steuerungen implementiert und findet automatisch nach Beendigung des Badevorgangs statt.

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Ein entscheidender Punkt ist also der Saunaofen, dem neben der klassischen Funktion des Einheizens noch weitere Aufgaben zugewachsen sind. Die heute üblichen Kombiöfen verfügen über einen Verdampfer, der die relative Luftfeuchte in der Kabine auf dem eingestellten Niveau hält. Beliebt sind dazu auch Duftstoffe, die dem Wasser zugegeben werden und durch die Verdunstung dann den ganzen Raum erfüllen. Dies kann auch optisch sehr attraktiv gestaltet werden: zum Beispiel mit einer Kräuterschale oder Kräuterpyramide. Dabei handelt es sich um einen Edelstahl-Behälter, der mit Hilfe eines Stativs auf dem Saunaofen platziert wird und dann mit Kräutern beliebiger Art gefüllt ist. Dies ist eine sehr natürliche Form des Duftstoffeinsatzes. Durch die Erwärmung und Verdunstung der Flüssigkeit erhöht sich die relative Luftfeuchtigkeit in der Kabine sanft und stetig.

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Auch die ständige Zugabe von Wasser auf die Ofensteine wird gerne als optisches Erlebnis zelebriert, beispielsweise durch eine Kugel, die über dem Ofen zu schweben scheint und über die das Wasser rinnt. Licht- und Soundeffekte unterstreichen noch die Wirkung. Was die Konstruktion und Platzierung des Ofens betrifft, so gibt es zwei unterschiedliche Tendenzen: Dem Trend zu breiten Glasfronten entsprechend und aus Platzgründen lässt man den Ofen ganz gerne „verschwinden“, das heißt er wird hinter oder unter der Bank platziert. Deshalb braucht aber kein Kunde auf die Verdampferfunktion verzichten, denn dies funktioniert auch im Verborgenen. Eine andere Variante ist die freie Aufstellung des Ofens im Raum. Er bekommt so auch eine dekorative Funktion. Dementsprechend warten viele Saunaöfen mittlerweile auch mit einem interessanten Design auf, was der ganzen Sauna eine zusätzliche Attraktivität verleiht.

Neben dem Ofen ist ein zweiter Punkt von entscheidender Bedeutung: die Steuerung. Moderne Steuerungen bieten ein hohes Maß an Komfort für den Besitzer. Das heißt, die entsprechenden Badeformen bzw. Einstellungen sind in der Steuerung hinterlegt und brauchen nur am Display aufgerufen werden. Im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten können natürlich auch Einstellungen individuell vorgenommen werden – ganz nach dem Geschmack der Besitzer. An manchen Steuerungen können gleich mehrere Kabinen wie zum Beispiel Finnische Sauna, Dampfbad und Infrarotkabine  angeschlossen werden. Die Menüführung am Touchscreen ist meist sehr einfach, und mehrere Sprachen sind hinterlegt.  Mit einem KNX-/Modbus-Modul kann manche Saunasteuerung auch an eine Gebäudeleittechnik angeschlossen und ferngesteuert werden.