Die Verdunstung ist bei einem Hallenschwimmbad zwar geringer als bei einem Außenpool, aber sie ist doch vorhanden. Eine Abdeckung reduziert die Verdunstung erheblich und minimiert damit den Wärmeverlust des Beckenwassers. Bei einem Hallenschwimmbad setzt sich der Energiebedarf zusammen aus:

  1. dem Transmissionswärmebedarf, der auch für die Beheizung eines jeden Wohnraumes erforderlich ist
  2. dem Wärmebedarf für das Schwimmbeckenwasser
  3. der Energie, die erforderlich ist, um eine relative Luftfeuchte von ca. 60 % zu halten

Der Gesamtenergiebedarf ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig und kann nur im Einzelfall genau berechnet werden. Auf den Transmissionswärmebedarf hat die Abdeckung keinen Einfluss. Dieser ist abhängig von den jeweiligen bauphysikalischen Gegebenheiten. Dagegen sind beim Wärmebedarf für das Beckenwasser und die Entfeuchtung durch eine Abdeckung beachtliche Energieeinsparungen möglich. Bei Nutzung moderner, energiesparender Techniken für die Luftentfeuchtung sind für die Entfeuchtung entstehenden Betriebskosten sehr unterschiedlich und diese sind abhängig von der eingesetzten Technik. Auch die Verdunstungswassermenge kann von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein: Sie ist abhängig von der Temperatur des Wassers und der Luft, dem Temperaturunterschied zwischen Wasser und Luft, der Größe der Wasseroberfläche (eine bewegte Wasseroberfläche ist von der Wirkung her größer), von der relativen Feuchte der Raumluft und von der Luftbewegung über der Wasseroberfläche.

T&A_SPAFLEX 1.jpg

Bei tiefliegendem Wasserspiegel bildet sich unmittelbar über der Wasseroberfläche eine dünne, wasserdampfgesättigte Grenzschicht, die in den Ruhezeiten die Wasserverdunstung erheblich reduziert. Diese Grenzschicht ist aber labil und kommt nur zustande, wenn an der Wasseroberfläche keinerlei Luftbewegung auftritt. Bei Schwimmbecken mit hochliegendem Wasserspiegel ist die Verdunstungswassermenge größer. Besonders bei älteren Schwimmhallen ist zu beachten, dass bei ungenügend isolierten Wänden und schlecht wärmegedämmten Fenstern durch Abkühlung der warmen Luft eine Luftbewegung in der Schwimmhalle entsteht, welche die Verdunstungswassermenge vergrößert. Deshalb sollte auch beim Hallenschwimmbad die Abdeckung der Wasseroberfläche die erste und wichtigste Maßnahme zur Reduzierung des Energiebedarfs sein.

Abdeckungen gibt es bekanntermaßen aus verschiedenen Materialien und in unterschiedlichen Bauformen. Das Angebot reicht von schwimmenden Luftpolsterfolien bis hin zu automatischen und komfortabel zu bedienenden Rollladen-Abdeckungen aus Kunststoffprofilen. Die Abdeckung ruht meist unsichtbar in einem Schacht im Becken. Sie ist motorgetrieben, und mittels Schlüsselschalter oder Fernbedienung lässt sich der Rollladen frei auf der Wasseroberfläche auf- und zufahren. Die Vorteile des Rollladens sind deshalb neben einer komfortablen Handhabung die vollautomatische Bedienung, lange Lebensdauer und eine gute Isolationswirkung. Die Abdeckung lässt sich in Oberflur- oder Unterflurbauweise montieren, das heißt Aufwickelvorrichtung oberhalb oder unterhalb des Wasserspiegels. Neben diesen zwei Haupteinbaulösungen gibt es vielfältige Einbauvarianten.

Geyger_Holzdeck_01 Kopie.jpg

Das Grundprinzip der Rollladen-Abdeckung ist einfach: Sie besteht aus PVC- oder Polycarbonat-Lamellen, die mittels Nut und Feder miteinander verbunden und an den Enden wasserdicht verschlossen sind. Der Rollladen-Panzer ist auf einer Edelstahl- oder Aluminiumwelle aufgewickelt. Durch die Drehbewegung der Welle fährt der Rollladen aus und legt sich über die Wasseroberfläche. Dadurch werden die Verdunstung und damit der Wärmeverlust deutlich reduziert. Die Rollladen-Abdeckung ist ein wesentlicher Beitrag zur Energieeinsparung. Im Schnitt ist sie in der Lage, bis zu 70 % des gesamten Energieverbrauchs einzusparen. Bei einem Freibad liegen die Einsparungen noch einmal höher als bei einem Hallenbad. Verschiedene Modelle gibt es auch in einer kindersicheren Ausführung.

Eine weitere Variante sind die Schutzabdeckungen, die mit einer Reihe von Vorteilen punkten können und zudem deutlich preisgünstiger sind als Rollladen-Abdeckungen. So bietet eine Schutzabdeckung

  • hohe Sicherheit für Kinder und Tiere
  • geringe Verschmutzung des Beckens
  • auch die Möglichkeit, kleine und mittlere Freiformbecken abzudecken
  • ein Abdecken des Beckens innerhalb weniger Minuten
  • einfache Handhabung dank verschiedener Antriebe
  • leichte Reinigung durch einfaches Abspritzen mit dem Gartenschlauch
  • ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis

Als Sicherheitsabdeckung trägt die Abdeckung auch Tiere und Kinder. Ein Abgleiten zwischen dem Rand der Abdeckung und dem Beckenrand ist unmöglich. Die Beckenoberfläche wird vollständig abgedeckt, so dass keine Verschmutzung ins Becken gelangen kann. Und die Verdunstung wird vollständig unterbunden. Die Wärme bleibt im Pool und die Heizkosten werden wesentlich reduziert. Die heute üblichen Spannsysteme erlauben es, das Becken in kurzer Zeit vollständig abzudecken: einfach die aufgerollte Abdeckung mit dem Abzugsgurt über den Pool ziehen, die Längsabspannung einhängen, nachspannen, und schon liegt sie perfekt gespannt über dem Pool. Zwei bis drei Löcher auf jeder Seite in den Randplatten genügen, in die Stifte eingelassen und die Abspannungen eingehängt werden können. Auf der so genannten Fixseite bleiben sie immer eingehängt, auf der anderen Seite werden die Abspanner nach dem Abdecken des Beckens eingehängt und dann gespannt. Zum Öffnen wird das System einfach manuell oder auch elektrisch zu einer Rolle aufgewickelt, die am Beckenrand verstaut werden kann.

Die Schutzabdeckungen sind in der Regel aus beidseitig PVC-verstärktem Polyestergewebe gefertigt und beidseitig längs verstärkt. Zur Verstärkung dienen außerdem Aluminiumrohre. Zu beachten ist: Sie können nicht bei Überlaufrinnen eingesetzt werden, sondern nur bei Skimmerbecken. Des Weiteren gibt es spezielle Sicherheitsabdeckungen, die auf dem Beckenrand aufliegen. Sie werden aus beidseitig beschichtetem Gewebe, stabilisiert durch Alu-Querstreben, gefertigt. Sie bieten hohen Unfallschutz und haben noch einen weiteren Vorteil: Sie deckt nicht nur die Wasseroberfläche, sondern auch den Beckenrand ab. Damit wird eine Grobverschmutzung des Beckens verhindert.

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe: