Bei hochwertigen Privatpoolanlagen findet man häufig neben dem Schwimmbecken auch einen Whirlpool. In Kombination haben beide Becken einen hohen Nutzwert. Daher wird in der Praxis diese Kombination sehr häufig verwirklicht. Zumal es heute ohne Probleme möglich ist, beide Becken in Kombination, das heißt mit nur einer gemeinsamen Badewasseraufbereitungsanlage zu betreiben. Der zusätzliche Aufwand hält sich in Grenzen. Planung und Ausführung stellen eine gute Fachfirma, die über entsprechende Erfahrung verfügt, vor keine besonderen Probleme. Und die Vorteile liegen auf der Hand: Der Betrieb mit zwei getrennt arbeitenden Anlagen wäre nicht nur teurer, weil zwei Aufbereitungsanlagen und damit entsprechend mehr Anlagentechnik und mehr Platz benötigt werden, sondern auch aufwendiger, da der Whirlpool gerade wegen der kleinen Wassermenge eine hochstehende Aufbereitungstechnik benötigt.

Wesentlich besser ist es daher, die beiden Becken mit nur einem Wasserkreislauf zu betreiben. Die eingetragenen Belastungsstoffe verteilen sich dabei auf eine wesentlich größere Wassermenge. Diese Verdünnung ist ein enormer Vorteil für die Aufrechterhaltung der Badewasserhygiene. Für die Kombination Schwimmbad/Whirlpool spricht zusätzlich, dass dabei die für eine Filterspülung ausreichende Wassermenge zur Verfügung steht. Eine wichtige Voraussetzung für die Funktion der Badewasseraufbereitung.

Der Betrieb mit Vorrang Schwimmbecken

Im Normalbetrieb, das heißt das Schwimmbecken hat bei der Wasseraufbereitung Vorrang, steht fast der gesamt Volumenstrom dem Schwimmbad zur Verfügung. Somit ist dort die einwandfreie Beckenhydraulik sichergestellt. Dabei wird auch ein kleiner Teilstrom kontinuierlich, am besten über den Luftkanalbereich, dem Warmsprudelbecken zugeführt. So wird gleichzeitig im Whirlpool die erforderliche Wasserhygiene aufrechterhalten. Die Wassertemperaturen beider Becken sind in diesem Betriebszustand angeglichen.

Der Betrieb mit Vorrang Whirlpool

Will der Bauherr nun das Warmsprudelbecken nutzen, erfolgt auf Knopf- oder Tastendruck, dafür gibt’s sehr elegante und ausgeklügelte Steuerungen, die automatische Umschaltung der Dreiwegeventile, womit nun der komplette Volumenstrom des Wasserkreislaufs dem Whirlpool zugeführt wird. Da das Schwimmbadwasser, wie heute üblich, bereits 28° Celsius oder mehr aufweist, ist die Temperaturdifferenz und die erforderliche Aufheizung bzw. der Energieeinsatz auf die gewünschte Whirlpooltemperatur von ca. 37° Celsius nur gering. Es dauert nur kurze Zeit, bis die jetzt kleinere Wassermenge im Warmsprudelbecken auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt ist.

In der Zeit des Whirlbadens erfolgt in der Regel keine Schwimmbeckenwasseraufbereitung, was im Privatbereich hingenommen werden kann. Selbst die Schwimmbadbenutzung während des Whirlbetriebes ist wegen der im Verhältnis zur Wasserbelastung großen Wassermenge bedeutungslos. Zu beachten ist: Die Schwimmbad-Whirlpool-Kombination ist grundsätzlich nur für den privaten Bereich geeignet. In öffentlichen Bädern werden die Becken stets gleichzeitig genutzt und müssen daher ohne Unterbrechung aufbereitet werden. Nach Nutzung des Warmsprudelbeckens erfolgt die Rückstellung der Ventile, wiederum durch einfachen Knopf- oder Tastendruck an der Steuerung. Das auf Whirlpooltemperatur aufgeheizte Wasser fließt wieder ins Schwimmbecken zurück, und die Wassertemperaturen gleichen sich wieder an. Jetzt wird der Whirlpool erneut über einen kleineren Teil des Reinwasservolumenstroms versorgt.

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Dieser Teilstrom soll, wie erwähnt, über das Whirl- oder Whirlkanalsystem zugespeist werden. Es ist unverzichtbar, auch diesen Bereich durch Anschluss an die Badewasseraufbereitung in hygienisch einwandfreiem Zustand zu halten. In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass bei fehlender Luftkanaldurchströmung nach längerer Betriebspause beim Einschalten des Gebläses Schmutz aus den Düsen herausgedrückt wird. So etwas gilt es unter allen Umständen zu vermeiden. Selbstverständlich wird bei Einschalten des Whirl-Gebläses die Wasserzufuhr zum Luftkanalsystem automatisch unterbrochen, da sonst aufgrund des etwas höheren Drucks im Umwälzkreislauf im Vergleich zum Gebläse die Luft nicht an den Düsen austreten kann.

Bei Schwimm- und Warmsprudelbecken mit Skimmer muss das Warmsprudelbecken im Niveau über dem Schwimmbecken liegen, damit der Reinwasser-Teilstrom aus dem Warmsprudelbecken über Überlaufmuscheln oder entsprechende Armaturen mit Gefälle zum Schwimmbad zurückfließen kann.

Fazit: Die Schwimmbad-Whirlpool-Kombination ist eine ideale Ausstattung für die private Badeanlage. Allerdings nur, wenn Beratung, Planung und Ausführung von Fachleuten mit entsprechender Erfahrung und Sorgfalt ausgeführt werden.