Der Name ist Programm: „Beau Site“ bedeutet so viel wie „schöner Sitz“. Denn vom Hotel ist der Blick auf das „Horu“, wie das Matterhorn im Zermatter Dialekt genannt wird, atemberaubend. Der Belle Époque Bau mit seinem schlossartigen Charakter ist nicht nur einer der herausragenden Vertreter der Grand Hotels der damaligen Zeit, sondern auch Zeuge des goldenen Zeitalters des Alpinismus. Mit der Erstbesteigung der Jungfrau 1811 begann in der Schweiz ein großer Andrang auf die Berge. Beim Bergsteigen in Zermatt finden Alpinisten aus aller Welt ihr Paradies: 48 Viertausender stehen zur Auswahl, darunter auch das Matterhorn – ein Muss für jeden Freund der Berge. Das Matterhorn ist einer der am schwierigsten zu besteigenden Klassiker der Alpen und nebenbei auch der meistfotografierte Berg der Welt.
Das Beau Site kann dabei auf eine lange Geschichte zurückblicken: Es wurde vom Bieler August Gindraux erbaut und 1907 eröffnet. Die Pläne zu diesem eleganten Bau mit einem markanten Mitteltrakt und Turm sowie zwei Seitenflügeln hatte der St. Moritzer Architekt Hans Winkler entworfen. Heute ist das Hotel in Privatbesitz der Zermatter Familien Aufdenblatten und Julen.
In den Jahren 2019 bis 2022 wurde das Hotel einer Komplettrenovierung unterzogen. „Mit unserem neuen Konzept lassen wir das goldene Zeitalter des Alpinismus wiederaufleben“, betont General Manager Roman Codina. Respektvoll und visionär zugleich ist dieser Bau vom renommierten Innenarchitekturbüro „Atelier Zürich“ komplett umgestaltet worden. Das Farb- und Materialkonzept stellt einen starken Bezug zur Natur her. Die öffentlichen Räume – Rezeption und Lobby – erstrahlen im dunklen Tannengrün und erfrischendem Eiswasser. Das Empfangsdesk ist komplett in Kletterseilen eingekleidet, welche sich symbolhaft wie ein roter Faden durch viele Gestaltungselemente im Hotel ziehen. Es schlägt eine Brücke zu Zermatts Geschichte und die umgebende Bergwelt. „Das Seil erinnert an die Gründerzeit vom Beau Site“, erläutert Claudia Silberschmidt, Innenarchitektin und Kreativchefin von Atelier Zürich. Die 49 Gästezimmer im Haupthaus erstrahlen in warmen Honig- und Beigetönen und erinnern an die hellen Lärchenwälder rings um. Die 18 Zimmer und Suiten in der benachbarten Villa sind in den Farbnuancen der hochalpinen Bergwelt – von Blaugrau bis Grün – gehalten und wirken unaufdringlich und zeitlos.
Zwei Restaurants, eine Fonduehütte, die Winebox sowie eine Bar machen die Trink- und Esskultur im neuen Beau Site zu einem besonderen Erlebnis. Küchenchef Erwin Peters setzt auf saisonale Spezialitäten und Zutaten aus der Region.
Ein absolutes Highlight ist die Spa-Welt, die im Rahmen des Umbaus erweitert wurde. Der Weg dahin ist ausgeschmückt mit der Installation „The Swymposium“ vom Schweizer Künstler Daniel Cherbuin. Das Poolangebot besteht aus zwei Bereichen: zum einen eine Berghöhle mit dem 14,50 x 6,50 m großen Innenpool sowie zwei Whirlpools und dem Wintergarten. Textilien in auffälligem Gelb und Weiß sowie Motive, die an Spaliergeflechte für Pflanzen erinnern, prägen das neue Erscheinungsbild im Poolbereich. Zum anderen der neu hinzugekommene 6,20 x 4,30 m große Infinity-Outdoorpool, von dem man die grandiose Aussicht auf das Matterhorn genießt. Im Spa-Bereich stehen vier Sauna- und eine Infrarotkabine, ein Hamam sowie vier Behandlungsräume zur Verfügung.
Das im Jahr 2009 gebaute Hallenschwimmbad wurde von der Firma Planetspa aus Schaffhausen realisiert, dem offiziellen Schweizer Partner vom Berndorf Bäderbau. So war auch beim Bau des Außenpools Planetspa die erste Wahl. „In den vergangenen Jahren haben viele Hotels in Zermatt ihr Wellnessangebot um Pools im Außenbereich erweitert“, erläutert Mario Nideröst, Geschäftsführer von Planetspa GmbH. „Da der Sommertourismus in Zermatt immer mehr Zulauf hat, nimmt in gleichem Maße die Nachfrage der Gäste nach Outdoorpools zu. Die unvergleichbaren Ausblicke auf die Bergwelt lädt zum Verweilen ein“.
Der neue Edelstahlpool auf der Terrasse ist weniger zum Schwimmen als vielmehr zum Entspannen im warmen Wasser gedacht. Dafür ist er reichlich mit Wasserattraktionen bestückt. Auf der vollen Breite von 6 m wurde eine Sprudelliege aus Edelstahl eingebaut, auf der man sich wie in einem Champagnerbad durchmassieren lassen kann. Unter der Sprudelliege verbirgt sich die Rollladen-Abdeckung, die auf Knopfdruck ausfährt und sich über die Wasserfläche legt. Praktischerweise kann die Sprudelliege hochgeklappt werden, um Revisionsarbeiten am Rollladen vorzunehmen. In die gegenüberliegende Beckenwand wurden mehrere Massagestationen integriert, um noch andere Körperregionen gezielter zu massieren.
In Zermatt ist es üblich, dass nur zu bestimmten Zeiten an und in den Hotels gearbeitet werden darf. Deshalb waren die Arbeitsbedingungen sehr herausfordernd, wie Mario Nideröst erläutert. Da der Winter nahte, die Temperaturen in den Frostbereich rutschten und auch der Zeitrahmen eng gesetzt war, wurde ein Zelt über der Baustelle errichtet, welches beheizbar war und die Schweißarbeiten ermöglichte. So konnte der Pool innerhalb der festgesetzten Frist in Betrieb genommen werden.
Das absolute High-Light dieses Beckens ist aber eine Glaswand zur Straßenseite hin. Bei Nacht füllt das Leuchten des Pools die ganze Umgebung einschließlich der Terrasse aus. Statt der Überlaufrinne, die das Becken auf den restlichen drei Seiten umschließt, läuft das Wasser über die Kante in ein etwa 1,50 m tiefer gelegenes Auffangbecken. Von dort wird es zur Wasseraufbereitung abtransportiert. Unmittelbar unter dem Schwimmbecken wurde ein Technikraum einbetoniert, in den die Firma Lauber IWISA die Aufbereitungstechnik installieren konnte. Lauber war damals schon für die Technik des Hallenbades verantwortlich und betreut zahlreiche Pools im Ort.
Mehr Informationen gibt es hier
Hotel Beau Site Zermatt, Brunnmattgasse 9, CH-3920 Zermatt, Tel.: +41 27 9666868 sos@beausitezermatt.ch, www.beausitezermatt.ch
Bau des Edelstahlpools: Planetspa GmbH, Gewerbestrasse 8, CH-8212 Neuhausen am Rheinfall, Tel.: +41 52 6740577, info@planetspa.ch, www.planetspa.ch