Ein absoluter Klassiker im Programmangebot des ZDFs ist der Fernsehgarten, der in den Sommermonaten jeden Sonntagvormittag live vom Gelände des  ZDF-Sendezentrums in Mainz-Lerchenberg übertragen wird. Der Fernsehgarten wird seit Juni 1986 produziert und gehört damit zu den ältesten und beliebtesten Serien des Senders. Bis zu 6.000 Besucher verfolgen die Show live vor Ort. Dank der Größe des Geländes können auch Aktionen durchgeführt werden, für die in einem normalen Studio kein Platz wäre. Die Reichweite im Fernsehen beträgt bis zu 2 Mio. Zuschauer, und die Sendung hat einen Marktanteil von rund 20 %. Seit dem Jahr 2000 wird sie von Andrea Kiewel moderiert. Die Inhalte der Sendung sind Musik- und Showauftritte, wobei vorwiegend deutsche Künstler auftreten. Dazu werden in jeder Sendung bestimmte Themen behandelt wie Mode, Kochen, Heimwerken, Gesundheitstipps, Gartenpflege oder Sportarten.

Auch ein Pool gehört schon seit vielen Jahren zur Ausstattung auf dem Gelände. „Das alte Becken“, erzählt Heiko Zeuner von der MLZ Haustechnik Pools und Wellness, „war in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig.“ So wurde vom ZDF als Bauherrn ein neuer Pool ausgeschrieben. Eine Anfrage, die an den Ospa-Fachberater Peter Röger gerichtet war, leitete er an den Architekten Holger Mauerer weiter. Dieser erhielt dann den Auftrag zur Planung einer neuen Poolanlage auf dem Gelände. Für die schwimmbadtechnischen Arbeiten wurde die MLZ Haustechnik Pools & Wellness engagiert.

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Statt des alten Stahlwandbeckens mit Folienauskleidung sahen die Planungen von Holger Mauerer einen Edelstahlpool vor. Die ovale Form des immerhin 333 m2 großen Beckens ist dem ebenfalls neu geschaffenen Bühnenbild geschuldet, um den Zuschauern von allen Plätzen eine optimale Sicht zu ermöglichen. Für Bühne und Podest zeichneten KSB Architekten aus Mainz verantwortlich. Auf einem Laufsteg können die Künstler den Pool überqueren und sind damit immer mittendrin im Geschehen. Außerdem verfügt der Pool über einen flacheren Teil, der ebenfalls für Darbietungen genutzt werden kann. Zur weiteren Beckenausstattung gehören eine Überlaufrinne, die das Becken komplett umschließt, und LED-RGB-Unterwasserscheinwerfer, die bei Dunkelheit die enorme Wasserfläche in allen denkbaren Farben erstrahlen lässt.

 

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Auch die veraltete Aufbereitungstechnik wurde entfernt und durch Ospa-Schwimmbadtechnik für öffentliche Bäder ersetzt. Zum Einsatz kommen keine klassischen Hochschichtfilter, erläutert Heiko Zeuner, sondern eine Unterdruckfiltrationsanlage aus dem Ospa-Programm. Die Filteranlage ähnelt optisch einem Überlaufsammelbehälter, den es selbstverständlich auch noch gibt. Heiko Zeuner: „Ein Vorteil der Unterdruckfilter ist, dass sie projektbezogen und damit genau auf den vorhandenen Platz angepasst gebaut werden.“ So können sie in jeden Technikraum eingebaut werden und benötigen dadurch wesentlich weniger Raum als klassische Hochschichtfilter. Bei den Ospa-Unterdruckfiltern werden als Filterschichten Hydroanthrazit S und Filterquarzsand sowie Stützschichten mit unterschiedlicher Körnung eingesetzt. Mit Hydroanthrazit S werden Eigenschaften ähnlich denen von Aktivkohle erzielt. Somit sind die Unterdruckfilter in der Lage, gebundenes Chlor und andere organische Chlorverbindungen wie zum Beispiel THM und AOX weitgehend zu reduzieren. Dank moderner Steuerungstechnik mit Ospa-BlueControl arbeiten die Unterdruckfilteranlagen vollautomatisch. Zu einer energiesparenden Betriebsweise gehören neben dem Filter eine FU-gesteuerte Rohwasser- und die Filterpumpe. Auf eine separate Spülpumpe kann verzichtet werden. Auch die übrige Technikausstattung entspricht dem Ospa-Standard für öffentliche Bäder mit Desinfektionsanlage BlueClear, Dosiertechnik für pH-Heben und -Senken sowie ein Schaltschrank. An der Steuerung Ospa-BlueControl können die Betreiber die Wasserwerte kontrollieren und bei Bedarf korrigieren. Auch eine Fernabfrage über mobile Geräte ist möglich.

„Für uns war es ein spezieller Auftrag“, resümiert Heiko Zeuner abschließend. „Allein schon wegen der Dimensionen der Anlage. Die große Wassermenge von 410 m3, die Volumenströme und die wesentlich größeren Rohrleitungen: Damit bewegen wir uns schon im Bereich des Anlagenbaus. Dies in den Griff zu bekommen, war eine Herausforderung, die letztendlich gut gelungen ist.“

Fotos: Yvonne und Sebastian Fehlings