Die Kombilösung

Das großzügig angelegte Gehöft in Belgien hatte der Bauherr schon vor einiger Zeit gekauft. Das Wohnhaus und andere Gebäude ließ er komplett entkernen und nach seinen Vorstellungen umbauen. Ein alter Pferdestall war dazu auserkoren, die Schwimmhalle aufzunehmen. Nach längeren Diskussionen entschloss sich der Bauherr jedoch, den Stall komplett abreißen und an gleicher Stelle die neue Schwimmhalle mit kleinem Relaxbereich errichten zu lassen. Das neue Gebäude sollte sich aber im Grundriss an dem vormaligen Pferdestall orientieren.

Mit dem Schwimmbadbau wurden die Poolexperten von West-Pool beauftragt. „Der Bauherr wünschte sich eine Lösung“, erläutert Steven De Schamphelaere, Geschäftsführer von West-Pool, „bei der das Schwimmbecken auch den Charakter eines Freibades annehmen konnte.“ Der Unterschied zwischen Hallen- und Freibad sollte so weit wie möglich aufgehoben werden. Warum nicht eine Kombilösung wählen, schlug Steven De Schamphelaere dem Bauherrn vor. Ein Schwimmbad mit Innen- und Außenbecken, so dass beide Ansprüche erfüllt würden. So entwickelten der Bauherr, West-Pool und der beauftragte Architekt gemeinsam eine Lösung, bei der die Ansprüche des Bauherrn vollständig erfüllt wurden. Denn der Pool wurde nicht wie meist üblich längs in die Schwimmhalle integriert, sondern quer eingebaut und ragt jetzt aus dem Gebäude heraus.

Das neue Gebäude ist jetzt ganz zur Terrassen- und Gartenseite hin orientiert. Die komplette Front des Gebäudes wird durch große Glasscheiben geöffnet, die sich leicht zur Seite schieben lassen. So bekommt es einen transparenten Charakter, und die Natur des umgebenden Gartens ist überall in den Räumen präsent. Innen- und Außenbecken werden durch ein vertikal fahrendes automatisches Tor aus einer Aluminium-/Glaskonstruktion getrennt, das bis zum Beckenboden reicht, so dass das Gebäude bei Nichtbenutzung der Schwimmbadanlage hermetisch abgeschlossen ist. Die beiden Beckenhälften sind nicht ganz symmetrisch: Bei einer Gesamtbeckenlänge von 16 m und einer Breite von 3,50 m sowie einer Tiefe von 1,50 m misst der Innenpool 10 m und das Außenbecken 6 m. Das mit Fliesen ausgekleidete Betonbecken verfügt über eine umlaufende Rinnenkonstruktion, die von den Umgangsplatten überdeckt und damit kaum wahrnehmbar ist. Jedes Beckenteil verfügt über eine eigene Einstiegstreppe sowie eine Rollladen-Abdeckung. Darüber hinaus ist der Pool mit LED-RGB-Scheinwerfern ausgestattet. Auf weitere Attraktionsausstattung wurde bewusst verzichtet.

In einem Technikraum im Untergeschoss sind ein Filter und eine Aguabel-Salzelektrolyseanlage für die Desinfektion installiert. An einem Touch-Display kann der Bauherr die Wasserwerte leicht kontrollieren und bei Bedarf korrigieren. So wurde sowohl in architektonischer als auch funktionaler Hinsicht eine Schwimmbadanlage geschaffen, die höchsten Ansprüchen genügt. Fotos: Hilde Verbeke